Funktionen von Außenputz
Auch wenn der Außenputz am Haus oft zu den letzten Fertigstellungsmerkmalen des Hausbaus zählt, ist im Winter von der Ausführung abzuraten. Jeder Putz hat mehrere Aufgaben:
- Er verkleidet das Gebäude optisch
- Er schützt das Mauerwerk vor Niederschlägen
- Er lässt das Mauerwerk in den meisten Fällen „atmen“
- Er kann Dämmungsfunktion wie beim Thermoputz erfüllen
- Er kann der Grundbestandteil und Träger eines Wärmedämmverbundsystems sein
- Er sorgt für regulierte Oberflächennässe und beugt „Sprengungen“ durch Eisbildung vor
Zu früher Frost zerstört Frostfestigkeit
Alle Funktionen kann der Außenputz nur dauerhaft und zuverlässig erfüllen, wenn er in seiner „Kinderzeit“ richtig behandelt wird. Ein Aufbringen von Außenputz sollte nie unter fünf Grad Celsius Bauteil- und Lufttemperatur ausgeführt werden. Wenn der Außenputz gefriert, bevor er abgebunden ist, verliert er seine Frostfestigkeit für die Zukunft gleichermaßen. Das passiert auch, wenn keine unmittelbaren Schäden wie Risse entstehen.
Manche Handwerker und Hersteller beteuern, dass ihre Produkte und Verarbeitung auch in Grenzbereichen bis hin zu null Grad Celsius möglich sind. Gelegentlich werden Frostschutzzuschläge als Lösung angeboten. Das gleicht allerdings eher der Überdeckung von Symptomen und ist weniger eine Vermeidung von Ursachen.
Bei wieviel Grad Außenputz aufgebracht, verarbeitet und getrocknet wird, ist der entscheidende Faktor für die physikalische Zuverlässigkeit der Gebäudehaut. Das gilt für zu geringe und zu hohe Temperaturen. Beim Abbindevorgang „setzt“ sich der Putz durch Wasserverlust. Die Verdunstung darf nicht verlangsamt oder beschleunigt werden. Nur bei „gesunden“ Abbindezeiträumen von etwa einem Tag pro Millimeter Schichtdicke entwickelt der Außenputz Witterungsfestigkeit gegen Frost und Niederschläge.