Warum das Badezimmer tapezieren?
Glatte, klare Wandflächen sind stilistisch sicherlich zeitgemäßer als konventionelle Kachelwände. Wer also stilistisch auf der Höhe sein und auch von dem ruhigeren Ambiente durch eine homogenere Wandfläche profitieren will, ist mit Tapete anstatt Fliesen als Badezimmer-Wandgestaltung gut beraten.
Außer den stilistischen hat das Tapezieren von Badezimmer-Wänden noch einige weitere Vorteile:
- die Wandverkleidung ist fugenlos
- einfache Verarbeitung
- elegante, außergewöhnliche Designauswahl
Das Image von Fugen hat sich in jüngster Zeit merklich verschlechtert. Sie gelten als Schmutzfänger und als Nährboden für Schimmel, außerdem passt die kleinkarierte Struktur nicht mehr in den Trend zu klarem Purismus.
Dass das Anbringen von Tapete weniger aufwändig ist als die Wände zu verfliesen, liegt auf der Hand. Für das Tapezieren spricht auch, dass Sie im Handel eine Unmenge an verschiedenen Designs auswählen können.
Welche Tapeten eignen sich fürs Badezimmer?
Tapete im Bad? Schimmelt die nicht? Klassische Raufasertapete sicherlich schon. Es gibt aber auch einige Tapetenarten, die explizit für Räume mit zeitweiliger erhöhter Luftfeuchtigkeit geeignet sind. Und dazu gehören Badezimmer. Um einen Feuchtraum mit dauerhaft erhöhter Luftfeuchtigkeit handelt es sich bei ihnen gemäß der DIN VDE 0100-200:2008:2006-06, Abschnitt NC.3.5 zwar nicht. Dennoch besteht durch die zweitweiligen Feuchteperioden nach ausgiebigen Duschgängen natürlich ein erhöhtes Schimmelbildungsrisiko. Tapete im Badezimmer ist deshalb möglich, allerdings nur mit bestimmten Tapetenarten.
Allgemein sind vor allem folgende Tapetenarten fürs Badezimmer geeignet:
- Vinyltapeten
- Glasfasertapeten
- Vliestapeten
Diese Tapetenarten haben eine wasserabweisende, feste Konsistenz und sorgen so für eine gute Resistenz gegen Feuchtigkeit, Schimmel und mechanischen Abrieb. Für die Beständigkeit gegen Nassabrieb achten Sie beim Kauf auf die Klasse nach der DIN EN 235 und wählen ein Modell ab der Stufe „waschbeständig“ bzw. mit dem Vermerk „für Feuchträume geeignet“ aus. Aber Achtung: für den direkten Spritzbereich um das Waschbecken, die Badewanne oder in der Dusche sind solche Tapeten dann doch nicht robust genug. Hier sollten Sie deshalb doch besser fliesen oder – um die fugenfreie Gestaltung komplett zu machen – mit Feuchtraumputz verputzen.
Beim Anbringen der Tapete im Badezimmer müssen Sie außerdem darauf achten, auch einen feuchteresistenten Tapetenkleister (11,75€ bei Amazon*) zu verwenden. Sorgen Sie beim tapezieren außerdem für einen vollständigen, sorgfältigen Tapetenoberflächenverschluss und bringen später keine Bilder oder wandhängende Einrichtungsgegenstände mit Nägeln an, die die Tapete durchbohren. Durch die Nagellöcher kann sonst Feuchtigkeit eindringen, die durch die völlige Dampfundurchlässigkeit der feuchtebeständigen Tapeten kaum wieder abziehen kann. So entsteht leicht Schimmel hinter der Tapete.
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