Fliesen direkt und indirekt tapezieren
Manche Fliesen sind wortwörtlich unausstehlich. Daher empfiehlt es sich, etwas zu unternehmen, um sich in den jeweiligen Räumen wohlfühlen zu können. Eine Möglichkeit ist das Tapezieren von Fliesen. Diese Methode eignet sich unter bestimmten Voraussetzungen auch dann, wenn das Objekt angemietet ist, und der Vermieter dem Tapezieren grundsätzlich nicht zustimmt, weil dabei die Fliesen kaputtgehen können. Sämtliche bauliche Veränderungen, die aber rückbaubar sind, können Sie durchführen. So können Sie einerseits direkt auf die Fliesen tapezieren oder die Wand beispielsweise mit Gipskartonplatten verkleiden, um diese dann zu tapezieren. Nachfolgend erklären wir Ihnen beide Vorgehensweisen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum direkten und indirekten Tapezieren von Fliesen
- Tapete oder Poster
- Tapetenkleister
- Fliesenkleber oder flexiblen Spachtel
- Haftgrund
- alternativ Gipskarton- oder OBD-Platten
- alternativ Schrauben und Dübel
- alternativ Ständerwerk
- alternativ Unterlattung
- Bohrmaschine
- Akkuschrauber
- eventuell Schwing- oder Winkelschleifer
- Quast
- Spachtel
- Traufel
- Glättkelle
- Tapeziertisch
- Tapeziermesser
1. Vorbereitung
a) Direkt auf Fliesen tapezieren
Wollen Sie direkt auf die Fliesen tapezieren, muss die Fliesenwand oder der Fliesenspiegel erst vorbereitet werden. Dazu können Sie die Fliesen anschleifen und anrauen. Sie können aber auch sofort den Haftgrund auftragen. Anschließend müssen Sie eine plane Fläche schaffen. Daher verspachteln Sie die Fugen. Vorzugsweise verwenden Sie Fliesenkleber, reine Spachtelmasse geht aber auch. Dann muss die verspachtelte Wand vollständig austrocknen, was maßgeblich davon abhängt, wie tief Sie verspachteln.
b) Indirekt auf Fliesen tapezieren
Sie können die Fliesen auch erhalten. Dazu montieren Sie Gipskarton- oder OBD-Platten. Zum Befestigen haben Sie drei Optionen offenstehen: in den Fliesenfugen Löcher bohren und die Platten hier festdübeln, beim Fliesenspiegel ober- und unterhalb davon die Platten festdübeln. Oder, falls Sie ansonsten das Beschädigen der Fliesen überhaupt nicht ausschließen können, montieren Sie zunächst ein Ständerwerk, wie es im Trockenbau verwendet wird.
Das lässt sich über Seitenwände, Decke und Boden fixieren. Anschließend müssen die Gipskartonplatten dann mit einem Trockenbauspachtel verspachtelt werden. Gegebenenfalls benötigen Sie – je nach den verwendeten Montageplatten – ebenfalls eine Haftgrundierung. Alternativ dazu gibt es auch eine Lösung, bei der die Montageplatten punktuell auf die Fliesen geklebt werden.
2. Das Tapezieren auf den Fliesen
Nun gehen Sie beim Tapezieren wie an jeder herkömmlich verputzten Wand vor. Kleistern Sie Wand und Tapete gut ein, schneiden Sie sie auf Maß und verkleben dann Bahn für Bahn und Stoß an Stoß nebeneinander. Handelt es sich um eine Raufasertapete, können Sie sie nach dem Trocknen auch beliebig streichen.
Wollen Sie statt Tapeten Poster verwenden, können Sie darüber auch eine Acrylglasscheibe (Plexiglas) anbringen. Doch Vorsicht bei Küchenfliesenspiegeln: Montageplatten müssen brandsicher sein und Acrylglas kann sich über einem Herd ebenfalls schnell stark erhitzen und entzünden.
Keinesfalls dürfen Sie in angemieteten Immobilien direkt auf die Fliesen tapezieren oder Löcher in die Fliesen für die Verlegeplatten bohren, wenn Sie vom Vermieter kein schriftliches Einverständnis vorliegen haben. Beim Beenden des Mietverhältnisses müssen Sie alles rückbauen oder Schadensersatz leisten, wenn der originale Zustand nicht mehr hergestellt werden kann.