Wann ist es notwendig, einen Balkon zu dämmen?
Die Wärmedämmung eines Balkons wird notwendig, wenn die Bodenplatte eine Wärmebrücke zum Haus darstellt. Dies ist zum Beispiel bei Altbauten mit auskragenden Betonplatten der Fall. Hier kann die Kälte durch das Material ins Haus dringen, was zu Energieverlusten und erhöhter Schimmelgefahr führen kann.
Wie wirken auskragende Betonplatten?
Die auskragende Balkonbauweise der vergangenen Jahrzehnte, die bis in die 70er Jahre hineinreicht, besitzt einen großen Nachteil: An den Balkon angrenzende Bauteile kühlen durch kriechende Kälte aus. Auf diese Weise geht viel Heizenergie verloren.
Zusätzlich kondensiert die Luftfeuchte im Hausinneren an der kühlen Oberfläche. Die Bereiche sind im Winter oft dauerhaft feucht, sie ziehen Schmutzpartikel an und bilden einen idealen Untergrund für Schwärze- und Schimmelpilze.
Das vollständige Dämmen der Balkonplatte im Rahmen einer Sanierungsmaßnahme schafft Abhilfe. Dabei muss die Platte rundherum mit Dämmmaterial bedeckt werden, auch die Seiten- und Stirnflächen.
Wie funktioniert das Dämmen der Betonplatte?
Das fachgerechte Dämmen der Balkonplatte ist nur im Rahmen einer Komplettsanierung möglich. Der Balkon muss vollständig von Oberbelägen, Randanschlüssen, Regenrinnen und Geländern befreit werden, sodass nur noch die rohe Bodenplatte aus dem Haus ragt.
- Zuerst werden neue Dachrinnen und Traubleche aufgeschraubt sowie die Befestigung für das Geländer.
- Anschließend dichtet man die Betonplatte mit Dichtungsbahnen oder einem 2-K-Dichtungsmittel ab. Dichtungsbänder sorgen für eine effektive Abdichtung der Randzonen.
- Dann steht die Dämmung der Randbereiche mit einem wasserdichten Dämmstoff an.
- Jetzt wird die gesamte Betonplatte mit Dämmmaterial belegt, zum Beispiel aus geschäumtem Glas.
- Danach bringt der Handwerker Blechprofile an, die den Übergang zur Wand herstellen.
- Nun wird die gedämmte Bodenplatte von unten und von den Seiten mit Armierungsgewebe bedeckt und gespachtelt. Anschließend können ein Putzauftrag und ein Anstrich folgen.
- Nun bringt der Handwerker den neuen Bodenbelag auf, zum Beispiel Fliesen oder Holzbohlen.
- Das Geländer kann je nach bevorzugter Vorgehensweise vor oder nach dem Verlegen des Bodenbelags angeschraubt werden.
Gefälle mit einplanen!
Bedenken Sie in jedem Fall, dass die Oberfläche Ihres Balkons ein leichtes Gefälle aufweisen muss, damit das Regenwasser in die richtige Richtung abfließt. Vorgefertigte Drainagematten helfen dabei, den Balkon möglichst trocken zu halten und somit die Bausubstanz zu schützen.
Lesen Sie im 5. Teil unserer Serie zum Thema Balkonsanierung, wie und womit Sie Ihren Balkon fachgerecht beschichten: So erreichen Sie die perfekte Verbindung von Abdichtung und ästhetischer Nutzfläche.