Wann Beton abgezogen werden muss
Viele Betonteile werden in Verschalungen gegossen. Insbesondere vertikale Betonbauteile wie Wände, Säulen oder Streben werden zuvor geschalt. Der Beton kann und muss also nicht abgezogen werden. Das Abziehen von Beton ist bei horizontal hergestellten Bauteilen aus Beton umso wichtiger.
Böden und freiliegende Oberseiten
Insbesondere die obere Abschlussfläche von stehenden Komponenten oder die Oberfläche von Betonböden müssen nach dem Einbringen abgezogen werden. Allerdings gibt es auch hier unterschiedliche Aufgabenstellungen:
- Abziehen zum Glätten der Betonoberfläche
- Abziehen zum Nivellieren des Betons
- Abziehen zum Aufrauen, um spätere Betonschichten einzubringen
Abziehen zum Glätten von Beton
Wichtig ist vor allem die Konsistenz des Betons. Der Beton muss noch frisch sein, darf also nicht zu sehr ausgehärtet sein, damit Sie die Oberfläche entsprechend glatt bekommen. Oft wird entsprechend Wasser aufgetragen (nicht mit dem Blutwasser von Beton zu verwechseln). Dazu werden entweder Glättschwerter (20,00€ bei Amazon*) oder Glättpatschen verwendet.
Glättschwerter und Betonpatschen
Patschen sind noch breiter und oft mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet. So lässt sich mit Rüttelpatschen auch die Oberfläche vom Beton verdichten. Das perfekte und absolut glatte Abziehen erfordert ein hohes Maß an Können. Mit Glättschwertern werden dabei in einem leicht angehobenen Winkel halbreisende Bewegungen, die sich überschneiden, durchgeführt. Mit Patschen dagegen wird Bahn für Bahn gezogen oder geschoben.
Die Betonkonsistenz
Jedoch gibt es auch Abzieharbeiten, bei denen es wichtig ist, dass die Konsistenz steif ist. Folglich hat schon das Beton mischen der entsprechenden Betonarten großen Einfluss auf das spätere Abziehen und muss entsprechend berücksichtigt werden.
Abziehen zum Nivellieren und Aufrauen von Beton
Dabei geht es weniger um das Glätten. Vielmehr muss eine gleichmäßig plane Oberfläche erstellt werden, um den Beton weiter bearbeiten zu können, zum Beispiel, indem der Boden später gefliest werden soll. Manche Stellen können später noch mit Nivellierbeton ausgeglichen werden. Das ist flüssiger Beton, der sich entsprechend ausbreitet.
Beim Abziehen die Betonoberfläche härten
Zusätzlich wird ein Betonboden, der nivelliert werden soll, oftmals zugleich gehärtet. Dazu muss die Oberfläche „gepudert“ werden. Dabei wird Zement wie Mehl auf der Arbeitsfläche zum Brot backen über den Beton gestreut und immer wieder mit verrieben. Hier kommen aber keine Glättkellen zum Einsatz. Stattdessen eignen sich hier selbst gebaute Patschen mit einer breiten Holzleiste, die horizontal über die Betonoberfläche gezogen wird.
Aufrauen, um Frisch- auf Jungbeton zu aufzubringen
So kann letztendlich auch eine Betonoberfläche aufgeraut werden. Das ist oft notwendig, wenn eine neue Schicht Beton auf bereits erhärtendem Jungbeton aufgetragen werden muss. Damit sich beide Betonschichten chemisch zu einem Beton verbinden bzw. abbinden, ist es wichtig, dass die Oberfläche möglichst rau ist. So können die Klinkerkristalle vom Zement aus beiden Betonen besser ineinander verzahnen und verhaken. Dabei ist es besser, wenn der Beton schon etwas ausgehärtet ist, also zumindest kein Frischbeton mehr ist.
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