Farben und Grundierungen
Für den Privatbereich bei leichter bis mittlerer Nutzungsintensität ist das Streichen eines Betonbodens mit Ein- oder Zweikomponentenfarbe die übliche Wahl. Einkomponentenfarben sind meist auf Wasserbasis ohne Harz- und Polyurethananteile aufgebaut und halten Normalbelastungen langfristig stand.
In jedem Fall ist eine Grundierung erforderlich, um die Saugfähigkeit des Betonbodens zu minimieren. Während bei einfachen Anstrichen eine versiegelnde Grundierung reicht, muss für widerstandsfähigere Varianten ein Haftgrund (21,25 € bei Amazon*) aufgetragen werden.
Bodenbeschaffenheit und stehendes Wasser
Der Rohzustand des Betonbodens entscheidet über die haltbare Beschichtung. Die Oberflächen müssen glatt, staubfrei, trocken, frei von Fett-, Wachs- und Ölablagerungen sein. Risse müssen vor dem Beschichten ausgebessert werden, da alle Beschichtungsarten keine dauerhafte Überbrückung gewährleisten. Alle Ausblühungen im Beton wie Salz müssen vor dem Beschichten beseitigt werden.
Wenn im Innenbereich häufiger mit stehendem Wasser, wie beispielsweise in einer Waschküche oder einem Trockenraum, zu rechnen ist, müssen Beschichtungen mit entsprechender Wasserresistenz ausgewählt werden. Hier reichen Einkomponentenfarben gewöhnlicherweise nicht aus. Inhaltsstoffe wie Epoxidharz oder Polyurethan machen Beschichtungsmittel wasserdicht.
Eigenschaften von Beschichtungen
Wenn ein alter Betonboden saniert werden soll, muss zuerst geprüft werden, ob die Altbeschichtung keine Weichmacher enthält. Dafür muss ein Probeanstrich mit einer Einkomponentenfarbe durchgeführt werden. Wenn die Farbbeschichtung nicht austrocknet und klebrig bleibt, ist ein Weichmacher enthalten. In diesem Fall muss die Altbeschichtung entfernt oder mindestens eine Epoxidharzbeschichtung verwendet werden.
Im Außenbereich und im stark belasteten Innenbereich sind Beschichtungen aus Polyurethan oder Epoxidharz haltbar und widerstandsfähig genug. Sie bringen eine hohe Abriebfestigkeit mit, die auf befahrenen Betonböden wie Garagen oder Lagern vorhanden sein muss. Viele Eigenschaften können durch die Auswahl der passenden Betonbodenbeschichtung individuell angepasst werden:
- Rutschfestigkeit im trocknen und nassen Zustand
- Säure-, Laugen- und Chemikalienfestigkeit
- Stoß-, Schlag- und Kratzfestigkeit
- Temperaturbeständigkeit
- Reinigungsfähigkeit
- Optische Erscheinungsform
Mehrschichtaufbau und Zusatzstoffe
Viele Hersteller bieten flexible Beschichtungssystem an, die durch Zugabe von Zusatzstoffen spezielle Eigenschaften ausprägen. Hohe Punktbelastungen können durch Vlieseinlagen in der Grundierung beziehungsweise dem Haftgrund aufgefangen werden. Der Aufbau des Betonbodens wächst um mehrere Schichten und sorgt der Haftgrund für eine homogene Verbindung zwischen Beschichtung und Betonoberfläche, einem Verbundsystem.
Je widerstandsfähiger eine Betonbodenbeschichtung ist, desto höher ist der Anteil an chemischen Zusatzstoffen. Für einen Betonboden im Wohnbereich sollte auf die Verwendung von harz-, kunststoff- und lösemittelhaltigen Beschichtungen verzichtet werden. Manche Feinzemente können ohne zusätzliche Beschichtung glatt poliert werden.
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