Garagenböden sind besonderen Belastungen ausgesetzt
In der Garage findet sich zumeist ein Betonboden, teilweise auch mit einem Estrich darauf. Auch bei den Bodenplatten von Fertiggaragen handelt es sich um eine Betonplatte. Gerade in Bezug auf Fertiggaragen muss berücksichtigt werden, dass der Boden so konzipiert ist, dass er schwingen kann. Wer auf einem solchen Garagenboden also Fliesen verlegen möchte, muss mit wirklich hochwertigen Baustoffen arbeiten, was wiederum seinen Preis hat. Aber auch die Böden herkömmlicher Garagen können ihre Besonderheiten aufweisen: im Winter friert es in Garagen, bei sehr alten Garagen wurde womöglich keine Feuchtigkeitssperre verlegt. Das Fliesenverlegen kann also auch hier problematisch sein.
Chemisch und mechanisch muss ein Garagenboden sehr viel aushalten können – und damit der Anstrich
Eine relativ günstige Alternative dazu ist das Streichen des Garagenbodens. Allerdings können Sie keinesfalls die erstbeste oder gar günstigste Farbe verwenden – zu speziell sind die Anforderungen an Farben und Lacke für den Garagenboden. Zum einen sondern die Pneus von Fahrzeugen Weichmacher ab, die dann auch vom Lack auf dem Garagenboden aufgenommen werden. Dadurch würde der Anstrich instabil werden. Auch sollten Lacke und Farben für den Garagenboden öl- und säurebeständig sein.
Zwar werden die meisten Garagenbesitzer jetzt sagen, dass sie ja keine Werkstatt in ihrer Garage eröffnen wollen, doch Betriebsflüssigkeiten wie verschiedene Öle, Kühl- oder Bremsflüssigkeit kann ein Fahrzeug immer verlieren. Darüber hinaus wird mit dem Fahrzeug viel Schmutz wie Teer oder Schmelzwasser mit Streusalz in die Garage getragen. Nicht nur in Verbindung mit Frost ist das eine enorme Belastung. Ebenso eine schwere Belastung stellt das Fahrzeug selbst dar. Immerhin lastet auf vier kleinen Auflagepunkten (den Reifen) ein Gewicht von einer Tonne.
Die Voraussetzungen, die Lacke zum Streichen von einem Garagenboden erfüllen sollten
- säure- und ölfest
- abriebfest auch bei hoher mechanischer Einwirkung
- unempfindlich gegen Laugen (beim Reinigen)
- unempfindlich gegen Salze
- eine hohe Rutschsicherheitsklasse
- eine sehr hohe Abriebfestigkeit
- die Lackschicht muss eine hohe Elastizität aufweisen
Bei diesen Anforderungen kommen Sie bei einer Fläche von 1 qm schnell auf einen Lackpreis von sechs bis neun Euro. Jedoch ist das immer noch deutlich günstiger, als Ihren Garagenboden zu fliesen.
Bei alten Garagenböden kommen andere Merkmale zum Tragen
In den meisten Fällen werden Sie auf eine Farbe bzw. einen Lack zurückgreifen können, der genau den genannten Anforderungen entspricht und den Boden dabei versiegelt. Jedoch gibt es auch ältere Garagen, die feucht sind. Und zwar feucht vom Boden ausgehend – so zum Beispiel, wenn es versäumt wurde, eine Feuchtigkeitssperre unter den Betonboden oder Estrich zu verlegen. Jedoch können Sie auch einen solchen Garagenboden streichen.
Im Gegensatz zu den Lacken und Farben, die wir bisher beschrieben haben, benötigt ein Lack für eine Garage mit einem nicht hundertprozentig trockenen Boden eine Beschichtung, die diffusionsoffen ist, also dampfdurchlässig. Denn herkömmliche (hochwertige) Lacke, mit denen Sie Ihren Garagenboden streichen können, wirken wie eine Versiegelung. Eine Versiegelung ist aber immer in beiden Durchgangsrichtungen effizient.
Gegebenenfalls benötigen Sie vor dem Streichen Ihres Garagenbodens auch einen Haftvermittler
Dazu kommen noch stark saugende oder sogar sandende Garagenböden. Diese Böden müssen vor dem Streichen besonders akkurat gereinigt werden. Im Anschluss empfiehlt sich dann das Auftragen einer entsprechenden Grundierung, um eine effektive Haftung des Lacks auf dem Boden zu erreichen. Grobe Betonböden sollten Sie vor dem Streichen einigermaßen plan schleifen.
Einen neu gefertigten Garagenboden müssen Sie vor dem Streichen vollständig trocknen lassen. Nur dann können Sie sicherstellen, dass der Garagenboden langfristig unbeschädigt bleibt.
Geeignete Lacke, wie wir Sie beschrieben haben, finden Sie unter Bodenversiegelungen und Beschichtungen, die für Industrie- und Werkstattböden geeignet sind. Diese sind zwar deutlich kostspieliger als Baumarktware, dafür aber für Jahrzehnte haltbar und somit unterm Strich dennoch erheblich preiswerter, weil Sanierungsarbeiten erst viele Jahre später anstehen.