Bewehrt oder unbewehrt, selbst gemischt oder Fertigprodukt
Ihre erste Überlegung sollte sein, welcher Belastung die Betonplatte ausgesetzt sein wird. Wenn diese nur von Personen begangen wird, wie z.B. auf einer Terrasse, oder als Wegbefestigung dient, ist die Stabilität des unarmierten Betons bei normaler Stärkenberechnung ausreichend. Soll die Betonplatte für einen Fahrzeugstellplatz oder als Garagenboden verwendet werden, muss sie mit eingegossenen Stahlarmierungen verstärkt sein.
Die Industrie stellt fertige Betonmischungen her, die Sie in jedem Baumarkt oder im Baustoffhandel erwerben können. Das Betonpulver muss nur noch mit Wasser angerührt werden und ist beriet zum Gießen. Die Mischungen werden unter verschiedenen Güteklassen geführt. Für eine Terrasse eignet sich die Güteklasse B 15. Sie können Ihren Beton auch selbst zusammenstellen und das Verhältnis von Zement, Sand und Kies individuell bestimmen. Wenn Sie sich über die Stabilität Ihres Mischungsverhältnisses nicht sicher sind, sollten Sie eine Fachkraft oder entsprechende Fachliteratur konsultieren.
Die Güteklassen des Fertigbetons sind in zwei Festigkeitsgruppen eingeteilt. Je höher die Ordnungszahl, desto stabiler ist Ihre Betonplatte nach dem Gießen. In der ersten Gruppe sind relativ weiche Betonmischungen von B 5 bis B 25 zusammengefasst, die zweite Gruppe umfasst jene von B 35 bis B 55. Wer selbst mischt, kann zwar Geld sparen, hat aber keine Gewissheit, welchen Härtegrad die Betonplatte nach dem Gießen haben wird. Oft werden Eigenmischungen daher einige Säcke eines Fertigbetons aus der zweiten Güteklasse beigemischt.
Untergrund muss absacksicher sein
Unter der zu gießenden Betonplatte muss eine Grube ausgehoben und mit Kies verfüllt werden. Wichtig ist nach der Ausschachtung die Prüfung, ob der Untergrund absacksicher ist. Eventuelle Erdlöcher, feuchte Flächen und Hohlräume sollten geschlossen oder trockengelegt werden. Im Zweifelsfall ist es ratsam, sich einen Pressluftstampfer (19,35€ bei Amazon*) auszuleihen und den Untergrund zu verdichten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Fertigbeton oder Zement, Sand und Kies
- Bei Bewehrung Stahlmatten oder engmaschiger Draht
- Verschalungsholz
- Wasser
- Richtschnur
- Betonmischer oder Baustelleneimer und Schaufel
- Maurerkelle
- Holzlatte
- Spaten
- Hammer und Nägel
1. Grube ausheben und verfüllen
Heben Sie unter der Fläche, auf der die Betonplatte gegossen werden soll, eine etwa 40 Zentimeter tiefe Grube aus. Füllen Sie eine Schicht von ungefähr 15 Zentimetern Kies auf.
2. Schalbretter befestigen
Verschalen Sie die rund um die Grube die Seiten mit Holzlatten, die Sie fest miteinander vernageln. Beachten Sie, dass die Betonplatte ein Gefälle von mindestens zwei Prozent vom Haus weg haben muss. Spannen Sie zur Kontrolle die Richtschnur entsprechend auf.
3. Beton anmischen
Schütten Sie den Fertigbeton oder Ihre eigene Betonmischung einschließlich Kies in den Betonmischer, eine Schubkarre oder einen Baustelleneimer aus Gummi. Fügen Sie in einzelnen Schritten Wasser hinzu und verrühren das Pulver zunehmend. Der Beton soll eine zähflüssige Masse ergeben, die beim Gießen gerade noch fließt. Zuviel Wasser kann mit zusätzlicher Betonzugabe ausgeglichen werden.
4. Betonplatte gießen und Bewehrung einbringen
Beginnen Sie, den Beton mit der Schaufel in der Baugrube zu verteilen. Klopfen Sie immer wieder nach, damit sich der Beton überall gleichmäßig verteilt. Wenn Sie eine Stahlarmierung zur Bewehrung Ihrer Betonplatte planen, legen Sie die Stahlmatten oder den engmaschigen Draht nach der Hälfte der Verfüllung ein und gießen Sie weiter.
5. Betonplatte glätten und mit Fugen versehen
Mit der Holzlatte und einer Maurerkelle glätten Sie die Oberfläche, wenn das darauf stehende Wasser verdunstet ist. Ziehen Sie mit der Kante der Holzlatte Fugen in den Beton – ungefähr ein Drittel der Gesamtstärke tief.
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