Anwendungssicherheit
Beim Bleichen von Holz muss das Bleichmittel in die Holzfasern einziehen und durch chemische Reaktion Schmutz- oder Farbpartikel lösen. Diese Funktion kann nur durch aggressive Reaktionsmethoden ausgelöst werden. Daher stehen im Mittelpunkt des Bleichens der Schutz vor Dämpfen und Berührung, das rückstandslose Auslüften und Austrocknen der angewendeten Bleichmittel und die sachgerechte Anwendung.
Als übliche Bleichmittel werden teilweise die aggressivsten bekannten Chemikalien verwendet. Typisch und lange am weitesten verbreitet war und ist das Bleichen mit Chlor. Zunehmend wird das sehr giftige Chlor durch die Anwendung von Ammoniak, Natronlauge, Oxalsäure oder Wasserstoffperoxid ersetzt. Allerdings sind auch diese Chemikalien giftig und haben lediglich den Vorteil, weniger umweltbelastend bei der Entsorgung zu sein. Bleichmittel auf Sauerstoffbasis werden für Textilien und Gewebe eingesetzt und eignen sich nicht für Holz.
Anwendungshinweise für die Bleichmittel
Wer Bleichmittel anwendet, muss sich zuverlässig schützen. Säurefest Handschuhe, am besten aus Gummi, müssen die kompletten Hände bedecken. Am Übergang zum Ärmel der langärmeligen Oberbekleidung darf keine Haut freiliegen. Gegebenenfalls können die Handschuhe mit Klebeband um das Handgelenk fixiert werden. Eine Augenschutzbrille und eine Atemschutzmaske müssen auch bei gut belüfteten Arbeitsplätzen getragen werden. Kinder und Haustiere müssen ferngehalten werden.
Abgesehen von den spezifischen Sicherheits- und Nutzungshinweisen der Hersteller müssen bei den gängigen Bleichmitteln folgende Eigenschaften und Vorgehensweisen zwingend berücksichtigt werden.
- Ammoniak: Eingeatmete Gase ätzen Schleimhäute und Lunge, nur im Freien verwenden.
- Chlor: Eingeatmete Gase können zu Atemstillstand führen. Chlor reagiert mit anderen Chemikalien und kann in Reaktion auf Ammoniak und Wasserstoff explodieren.
- Natronlauge: Die Flüssigkeit ätzt bei auftreffenden Tropfen auf der Haut oder der Kleidung. Nach dem Gebrauch kann die alkalische Lauge durch Säuren für die Entsorgung neutralisiert werden.
- Oxalsäure: Oxalsäure ist hochreaktiv und darf nur mit Wasser gemischt werden. Sie stellt das mildeste Bleichmittel dar und führt nicht immer zum gewünschten Ergebnis.
- Wasserstoffperoxid: Das am häufigsten verwendete sehr aggressive Bleichmittel. Neben seiner stark ätzenden Wirkung hat es exotherme Eigenschaften und erhitzt sich in Lösungen selbst, was zum „Überkochen“ führen kann.