Bodenfliesen – ein einzigartiger und daher beliebter Bodenbelag
Explizit als Bodenbelag sind Fliesen seit Langem äußerst populär. Nicht nur, dass Bodenfliesen ausgesprochen robust und widerstandsfähig sind, weshalb sie langfristig als Bodenbelag dienen. Moderne Fertigungstechniken gestatten zudem eine grandiose Vielfalt bei den keramischen Steingut-, Steinzeug- und Feinsteinzeugfliesen in vielfältigen Farben, Formen und Motiven. Dazu kommen spezielle Mosaik- und Glasfliesen sowie atemberaubend schöne Natursteinfliesen. Jedoch gilt wie bei allen anderen Projekten rund um Haus und Wohnung auch bei den Bodenfliesen: je akkurater Sie die Vorbereitungsarbeiten durchführen und die Bodenfliesen anschließend verlegen, desto länger haben Sie Freude an Ihrem Bodenbelag aus Fliesen.
Vernachlässigen Sie nicht die geringe aber wichtige Pflege nach dem Verlegen der Bodenfliesen
Aber auch nach dem Verlegen der Bodenfliesen benötigen Fliesen Pflege und einen gewissen, wenn auch geringen Wartungsaufwand. Insbesondere einige Natursteinfliesen und poliertes Feinsteinzeug sind unbedingt ab dem Verlegen und dann in regelmäßigen Abständen zu imprägnieren. Darüber hinaus gibt es auch speziell für Glas-, Mosaik- und Natursteinfliesen speziellen weißen Kleber, denn neben Glasfliesen können auch Natursteinfliesen durchscheinend sein. Dementsprechend sollten Sie In der Planungs- und Kaufphase sämtliche Besonderheiten der von Ihnen ausgewählten Bodenfliesen bedenken.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Verlegen von Bodenfliesen
- eventuell Sperrgrund
- eventuell Haftgrund oder Haftvermittler
- eventuell Ausgleichs- oder Nivellierspachtel
- Bodenfliesen
- Fliesenkleber, abgestimmt auf die Fliesenart
- Fugenmasse, abgestimmt auf Einsatzbereich und Fliesenart
- Fliesenkreuze
- Abstandskeile
- Fliesensilikon
- Bohrmaschine
- Rührquirl
- je nach Fliesen Glas- oder Keramikbohrer
- Glas- oder Fliesenschneider
- Papageienzange
- Schlagschnur
- Wasserwaage
- Gummihammer
- Zahntraufel, mittlere Zahnung
- Fugbrett mit Hartgummi
- Gummihandschuhe zum Verfugen
- Knieschützer
1. Die allgemeine Vorbereitung
Der Untergrund muss sauber und trocken sein. Größere Risse und Beschädigungen müssen Sie mit Nivelliermasse oder Fließestrich ausgleichen. Darüber hinaus darf der Untergrund nicht schwingend sein, also zum Beispiel direkt ein Holzboden als Fliesenauflage dienen.
Insbesondere in Feuchträumen und im Außenbereich ist es angebracht, eine Sperrschicht aufzutragen. Immer mehr setzt sich dafür flüssiger Kunststoff durch, den Sie entweder streichen oder mit einem Wasserschieber verteilen können. Anschließend ist dann je nach Untergrund noch ein Haftgrund oder Haftvermittler sinnvoll. Stark saugender Boden würde dem Kleber zu viel Wasser entziehen, nicht saugender Boden keine Verbindung eingehen.
2. Das Bodenfliesenverlegen vorbereiten
Nachdem Sie gewartet haben, bis der vorbereitete Untergrund vollständig ausgetrocknet ist, können Sie nun mit den direkten Vorbereitungen zum Fliesenlegen beginnen. Vorzugsweise sollten Sie immer ein symmetrisches Verlegebild erreichen. Dazu ermitteln Sie die Raummitte mit zwei Schlagschnüren, die Sie diagonal von einer in die schräg gegenüberliegende Ecke ziehen. Der Schnittpunkt ist die Mitte.
Nun müssen Sie ausrechnen, wie viele Fliesenreihen Sie längs- und breitseitig bis zur Wand benötigen. Eventuell haben Sie keinen oder kaum Verschnitt, wenn Sie wahlweise eine Fliese in der Mitte (viertelflächig in jedem Raumviertel) oder vier Fliesen um die Mitte herum legen.
3. Die Bodenfliesen verlegen
Nun können Sie den Fliesenkleber nach Herstellervorgaben anrühren. Bedenken Sie bei den speziellen Klebern für Natursteinfliesen, dass diese Kleber noch einige Minuten nachreifen müssen, um dann vor dem Verarbeiten nochmals kräftig verrührt zu werden.
Jetzt tragen Sie so viel Fliesenkleber (11,99€ bei Amazon*) auf den Boden auf, wie Sie innerhalb der folgenden 20 bis 30 Minuten mühelos verarbeiten können. Mit der gezahnten Seite der Traufel kämmen Sie Stege in den Fliesenkleber. Bei Bodenfliesen wird vorzugsweise das Buttering-Floating-Verfahren angewandt.
Um zu gewährleisten, dass die Bodenfliesen in einem gleichmäßigen Kleberbett liegen, tragen Sie auch auf die Fliesenrückseite Kleber auf und kämmen Ihn quer zu den Stegen auf dem Untergrund. In kreisenden Schwimmbewegungen drücken Sie die Fliese nun mit Gefühl in das Kleberbett.
Jedoch wird die Fliese nicht vollständig bis zum Boden gedrückt. Nun können Sie alle weiteren Fliesen bis zur Wand verlegen. Um eine exakte Fuge zu gewährleisten, fügen Sie an den Fliesenecken jeweils ein Fliesenkreuz ein.
4. Die Bodenfliesen schneiden
Die letzte, zu schneidende Fliese sparen Sie bis zum Schluss auf, denn erst alles schneiden und dann verlegen ist schneller als abwechselnd jede einzelne Fliese schneiden und verlegen. Um Schlitze und Aussparungen in die Fliesen zu schneiden, verwenden Sie den Bohrer. Bohren Sie in den Ecken des Schlitzes (bedenken Sie den Bohrerradius), die Bohrpunkte verbinden Sie vorab mit dem Glas- oder Fliesenschneider durch eine geritzte Linie. Mit der Papageienzange zwicken Sie den Schlitz gefühlvoll und mit Geduld aus.
5. Das Verfugen der Bodenfliesen
Zwischenzeitlich dürften die ersten Fliesen schon ausreichend angetrocknet sein (bei keramischen Fliesen, bei Natursteinen und Glas müssen Sie gegebenenfalls bis zu 24 Stunden warten). Das bedeutet, Sie können nun die Fugenmasse anrühren, bis Sie eine homogene Masse erhalten.
Jetzt streichen Sie die Fugenmasse mit dem Fugbrett diagonal in die Fugen ein. Nach dem Verfugen müssen Sie warten, bis die Fugenmasse etwas fest wird. Sie ist in der richtigen Konsistenz porös erdig. Jetzt können Sie die Fugen mit dem Schwamm ausschwemmen.
Abschließend verfugen Sie die Dehnungsfuge entlang der Ränder. Zuerst spritzen Sie das Fugensilikon ein, dann ziehen Sie es mit einem Holzspatel ab. Jetzt befeuchten Sie Ihren Finger und ziehen die Silikonfuge glatt. Durch das Wasser am Finger wird die Silikonoberfläche glatt und kein Silikon bleibt beim Glätten einschränkend an Ihrem Finger anhaften.
Die Fugenbreite zwischen den Fugen richtet sich vornehmlich nach der Größe (bei Keramikfliesen) und nach dem Material (bei Natursteinfliesen geringere Fugen). Die Dehnungsfuge sollte grundsätzliche zwischen 0,5 und 1,5 cm betragen. Ab einer Raumlänge von 8 m sollten Sie eine umlaufende Dehnungsfuge von wenigstens 2 cm berücksichtigen.
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