Theorie und Praxis
Ein wenig erinnert die Idee, eine Bohrmaschine auch wie einen Akkuschrauber nutzen zu können, an die Eier legende Wollmilchsau. Der technische Aufbau einer Bohrmaschine und die Funktionsart ermöglicht nur theoretisch das Verwenden zum Schrauben.
Die hohe und ungebremste Rotation wird allerdings mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zum schnellen Abrutschen und Zerstören der Schraubköpfe führen. Sollte das Schrauben abrutschfrei gelingen, ist das Überdrehen der Schraube eine fast zwangsläufige Folge.
Drehmoment und Rutschkupplung
Wenn die Bohrmaschine wie ein Akkuschrauber zu benutzen sein soll, braucht sie eine Einstellfähigkeit des Drehmoments und eine Rutschkupplung. Wenn ein gewisses voreingestelltes Drehmoment erreicht wird, entkoppelt das Getriebe die Motor- und Antriebswellenverbindung.
Diese Bauteile besitzen Bohrschrauber, die genau zu diesem Zweck konstruiert werden. Sie können intern auf die Kraftübertragungsaufgabe reagieren und schalten durch ein- oder auskoppeln entsprechend um. Der Getriebeaufbau und die Rutschkupplung sind allerdings einem höheren Verschleiß und eine geringere Kraftübertragungseffektivität ausgesetzt.
Die Bohrkraft eines Bohrschraubers ist deutlich geringer als die einer Bohrmaschine. Daher eignen sich Bohrschrauber nur für verhältnismäßig weiche Bohrsubstanzen wie Kunststoff, weiches Holz oder Gips- und Kalkstein. Für Beton, Naturstein und zum größten Teil Hartholz reicht die Bohrkraft nicht aus.
Ausstattung eines Bohrschraubers
Entscheidende Qualitätskriterien eines Bohrschraubers ist dessen maximal erreichbarer Drehmoment und die Rotationsgeschwindigkeit. Dem hohen Verschleiß in Getriebe und Rutschkupplung wird bei hochwertigen Profimaschinen durch widerstandsfähige Lager und Antriebsteilen entgegengewirkt. Ein Zweiganggetriebe ist eine gängige Konstruktionsvoraussetzung. Es gibt Bohrschrauber auch mit Schlagwerken für das Schrauben, das Bohren oder beides. Für sie gelten die gleichen Einschränkungen wie für schlagwerkslose Modelle.