Was genau ist die Fensterbank-Brüstungshöhe?
Die Brüstungshöhe bei einer Fensterbank ist die Höhe, die vom fertigen Fußboden bis zur Oberkante der Mauer unterhalb der Fenster-Maueröffnung (Auch: Raumöffnung) gemessen wird. Bei einer schon eingebauten Fensterbank kann die Brüstungshöhe dementsprechend feststellen, indem man vom Fußboden bis zur Unterkante der Fensterbank misst. Die Brüstungshöhe ist kein unwichtiger Parameter in der Bauplanung – es geht vor allem um Sicherheit. Denn über zu niedrige Brüstungshöhen ist bei geöffnetem Fenster die Absturzgefahr höher, insbesondere von Kleinkindern oder Haustieren.
Wie hoch muss eine Fensterbankbrüstung sein?
Das ist pro Bundesland in den jeweiligen Landesbauordnungen festgelegt – Bauvorschriften sind in Deutschland schließlich Landessache. Wie bei vielen anderen Vorschriften auch sehen die Mindest-Brüstungshöhen für Fensterbänke in den verschiedenen Ländern allerdings ähnlich aus. So gelten für Fensterbänke in Etagen unter einer Absturzhöhe von 12 m in aller Regel 80 cm als Mindestwert. Bei Etagen mit einer Absturzhöhe über 12 m variieren die Vorgaben für den Mindest-Brüstungshöhenwert zwischen 90 und 110 cm. In NRW, im Saarland, in Hessen oder Thüringen etwa sind hierbei nur 90 cm Pflicht. In Brandenburg werden bei Absturzhöhen ab 12 m sogar mindestens 110 cm Brüstungshöhe verlangt. In Hamburg und Baden-Württemberg gelten außerdem Vorschriften für die Mindesttiefe der Brüstung. In Bayern gibt es keine verbindliche Regelung.
Was tun, wenn die Brüstung zu niedrig ist?
Vor allem in Altbauten kann es vorkommen, dass die Brüstungshöhe eines Fensters nicht für die aktuell in der entsprechenden Landesbauordnung geforderten Mindesthöhe reicht. In dem Fall gibt es drei Möglichkeiten:
- Brüstung aufmauern oder aufbetonieren
- Brüstung durch Umwehrung ergänzen
- Fenster mit Unterlicht einsetzen
Zum einen kann natürlich die Brüstung selbst bis auf das nötige Mindestmaß erhöht werden. Das kann auch nachträglich, also nach der Rohbauphase geschehen. Wenn viel bis zur Mindest-Brüstungshöhe fehlt, ist ein Aufmauern angesagt, bei nur geringfügigen Höhendefiziten kann auch eine Schicht aus Beton aufgebracht werden. Eine etwas einfachere Möglichkeit ist es, die Brüstung durch eine Umwehrung, also eine Art Geländer zu ergänzen und die Absturzgefahr dadurch zu senken. Solche waagerechen Schutzstangen werden auf die Mauerbrüstung in die Fensterlaibung eingebaut. Eine weitere Lösung ist das Einsetzen eines Fensters mit Unterlicht, also mit einem festen Fensterscheibenelement im Bereich unter dem beweglichen Fensterflügel.