Ein Brunnen wie im Märchen
Wer sich einen gemauerten Brunnen wünscht, der mehrere Meter tief ausgeschachtet ist und am Boden durch Grundwasser oder gegebenenfalls eine Wasserader gefüllt ist, muss mit Tiefen ab fünf Metern rechnen. Solche Tiefbauwerke erfordern einen großen baulichen Aufwand für das Trockenlegen des Bodens für die Fundamenterstellung und das Befestigen der Schachtwände. Statische, handwerkliche und hydrologische Kenntnisse sind unverzichtbar.
Wer einen Brunnen selber bauen möchte, der am Grund stetig mit Wasser gefüllt ist, kann eine Art Zwitter konstruieren. Bedingt geeignet ist ein Schlag- oder Rammbrunnen, der durch seine begrenzte Fördermenge und Lebensdauer die spätere Demontage des Mauerwerks erforderlich machen kann. Ein Bohrbrunnen mit einem selber gebauten Brunnentrog ist die bessere Kombination.
Brunnen mit verstecktem Pumpwerk
Die Tiefe des Mauerwerks eines Brunnens kann beliebig gewählt werden, solange das Fundament und die Bodenplatte auf einer noch trockenen Bodenschicht erstellt werden. Ein Wassereinlassstutzen in der Bodenplatte kann den Wassernachfluss regeln, wobei ein Überlaufstutzen in der Brunnenwand oberhalb der Bodenoberfläche notwendig ist. Die Regulierung des Wasserstands kann durch die entsprechende Pumpeneinstellung oder einem regelbaren Zuflussmechanismus erfolgen.
Für das Gießen der Bodenplatte sollte wasserundurchlässiger WU-Beton verwendet werden. Das Ringfundament wird wie ein rundes Streifenfundament angelegt, das die Mauersteine tragen wird. Durch die kreisförmige Anordnung der rechteckigen Mauersteine kann das unterirdisch gesetzte Mauerwerk problemlos von außen mit Erde verfüllt werden. Die Verkantung der einzelnen Steine sorgt für bruchsichere Stabilität nach innen. Zusätzlich unterstützt wird die Stabilität durch ein leicht konisches Zulaufen der gemauerten Schachtwände. Der Steinversatz sollte pro Reihe rund einen Zentimeter betragen.
Zierbrunnen mit oberirdischem Wasserzulauf
Eine handwerklich und bautechnisch unaufwendigere Alternative ist das Mauern eines Brunnens ohne Betonboden. Der Brunnentrog kann aus einer Maurerschüssel oder einem anderen Kunststoffgefäß gebildet werden. Das Mauerwerk bildet dann lediglich eine Brunnenverkleidung und kommt mit dem Wasser nicht in Berührung. Diese Konstruktion ist gut mit einem Schlagbrunnen kombinierbar, da die eventuelle spätere Demontage wesentlich einfacher ausgeführt werden kann.
Einige Ideen zum Gestalten des Brunnens können beispielsweise rund um eine Schwengelpumpe umgesetzt werden, die für die Wasserversorgung genutzt wird. Sie kann sowohl mitten im Brunnentrog stehen als auch seitlich neben dem Mauerwerk platziert sein und über die Brunnenmauer in den Trog hineinragen.