Chrom ist nicht gleich Chrom
Chrom wird wegen seines Glanzes geschätzt. Darüber hinaus ist eine Verchromung auch ein Oxidations- und Korrosionsschutz, da es sich bei verchromten Stoßstangen oder ähnlichen Anbauteilen um Stahl handelt, der sonst rosten würde. Hochwertig verchromte Teile werden vor dem eigentlichen Verchromen noch verkupfert und vernickelt.
Minderwertige Verchromungen sehen schnell unansehnlich aus.
Dadurch wird die Beschichtung so widerstandsfähig, dass sie auch stärkeren mechanischen Belastungen gewachsen ist. Allerdings neigen minderwertige Verchromungen (sehr dünn, ohne zusätzliche Verkupferung) schnell dazu, unter dem Chrom zu rosten oder zu oxidieren. Abblätternder Chrom ist die Folge.
Chromteilen zu neuem Glanz verhelfen
Aber auch Kratzer im Chrom entstehen schnell. Zwar ist es grundsätzlich möglich, Kratzer aus Chrom zu entfernen, aber wie bereits geschrieben, nur sehr eingeschränkt. Soll der alte Glanz wieder hergestellt werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Teil entchromen und neu verchromen
- Teil entchromen und Oberfläche verdichten (auf Hochglanz polieren)
- Teil reinigen und mit einer Schutzschicht ( transparent ) lackieren
Selbst entchromen ist nur bedingt möglich
Es ist zwar durchaus möglich, in Eigenregie bei sich zu Hause Chrom zu entfernen. Unsere Anleitungen zeigen Ihnen genau, wie Sie dabei vorgehen müssen. Der Aufwand ist allerdings groß: Die zu entchromenden Teile müssen in eine Säurelösung getaucht werden. Daher können nur Teile bis zu einer bestimmten Größe selbst entchromt werden.
Statt neu verchromen: Chrom lackieren
Alternativ dazu bleibt nur die Option, den Chrom durch einen galvanischen Betrieb entfernen zu lassen. Wie die Verchromung selbst ist aber auch die Entfernung des Chroms aufwändig und damit teuer. Wird der intensive Chromglanz jedoch nicht zwingend benötigt, dann bietet sich eine wesentlich preiswertere Möglichkeit an: das Lackieren der Chromschicht auf dem betreffenden Werkstück.
Auf Chrom haftet Lack oder Farbe nur sehr schlecht.
Damit stellt sich aber ein anderes Problem. Die Chromschicht ist sehr hart und weist folglich eine hohe Dichte auf. Das bedeutet, dass weitere Beschichtungen wie Lacke und Farben auf einer normalen Chromschicht kaum oder gar nicht haften. Dies führt letztlich wieder zu dem Punkt, dass das Chrom erst entfernt werden muss, damit die Lackierung wirklich sicher haften kann.
Die Chromoberfläche muss daher vorbereitet werden
Da es aber gerade darum geht, diese Kosten zu vermeiden, muss eine andere Lösung verfolgt werden. Das Anschleifen der Chromoberfläche ist dann die einzige Option. Es ist allerdings wichtig, die Chromoberfläche mit der passenden Körnung zu schleifen. Der Knackpunkt ist, massive Kratzer zu vermeiden, die später nach dem Lackieren der Chromschicht wieder sehr deutlich zu erkennen wären.
So schleifen, dass später keine Schleifkratzer sichtbar sind.
Deshalb muss die Chromoberfläche intensiv und in mehreren Durchgängen mit immer feinerer Körnung geschliffen werden, also z.B. von 150, dann 200, 300 hoch bis 600 und 800. Wenn die Oberfläche ausreichend aufgeraut ist, aber immer noch kleine Kratzer vorhanden sind, kann ein Füller die richtige Lösung sein. Natürlich muss auch dieser nach dem Lackieren entsprechend fein geschliffen werden.
Neue Produktentwicklungen auch bei Lacken und Farben
In den letzten Jahrzehnten gab es zahlreiche Entwicklungen, die durchaus von Bedeutung sind. So existieren heute bereits Klebstoffe, mit denen Metalle fester verklebt als verschweißt werden können. Ähnliche Entwicklungen sind auch aus der Farb- und Lackindustrie zu berichten. Es gibt also bereits Haftgrundierungen, die für Chrom geeignet sind.
Haftgrundierung speziell für Chrom
Diese Haftgrundierungen gewährleisten ein gutes Anhaften der Grundierung. Darunter gibt es auch Grundierungen, die transparent sind. Diese können dann mit jedem beliebigen 1-Komponenten- oder 2-Komponenten-Lack überlackiert werden. Auch hier gibt es neben jeder beliebigen Farbe natürlich auch transparente Lacke zur Auswahl. Allerdings sollte dabei wirklich auf hochwertige Markenprodukte zurückgegriffen werden. Nur diese halten auch, was sie versprechen.
Das Lackieren von hochwertigem Chrom als Zusatzschutz
Gerade beim Lackieren von Chrom ist das wichtig, denn eine Chromoberfläche ist und bleibt hart und hoch verdichtet. Andererseits bedeutet die Tatsache, dass der Haftgrund transparent ist, auch, dass eine Chrombeschichtung entsprechend gegen weitere mechanische Beschädigungen wie Kratzer und dergleichen geschützt werden kann.
Das Lackieren von Chrom mit entsprechendem Haftgrund
Ausgehend von solchen modernen und effizienten Haftgrundierungen haben wir im Folgenden eine Anleitung für das Lackieren verchromter Bauteile zusammengestellt. Bitte beachten Sie jedoch, dass das Lackieren von Chromteilen nicht in jedem Fall möglich ist oder wirklich besser aussehen würde.
Schrittweise Anleitung zum Lackieren von Chrom
- spezielle Haftgrundierung für Chrom
- eventuell Füller (Primer)
- 1-K- oder 2-K-Lack (beliebige Farbe oder transparent)
- Fett- und Silikonreiniger
- Schleifpapier in verschiedenen Körnungen bis 800 (nass oder trocken ist eine „Glaubensfrage“)
- Schwingschleifer, Poliermaschine
- Lackierwerkzeug
- Lappen zum Reinigen und Entfetten
1. Vorbereitungsarbeiten
Zuerst muss die Chromoberfläche geschliffen werden. Beginnen Sie mit einer gröberen Körnung zwischen 150 und 200 und verfeinern Sie die Körnung von Schleifgang zu Schleifgang, z.B. in Hunderterschritten. Nach dem Schleifen die Oberfläche von Staub und Schleifrückständen reinigen. Anschließend wird die Oberfläche entfettet.
2. Das Grundieren und Füllern des Chroms
Nun kann die Haftgrundierung aufgetragen werden. Folgen Sie dabei den Anweisungen des Herstellers. Warten Sie außerdem, bis die Grundierung ausreichend getrocknet ist. Bei Bedarf wird danach noch der Füller lackiert.
3. Grundierung und Füller schleifen
Sind Grundierung und/oder Füller gut angetrocknet, kann mit dem Schleifen begonnen werden. Hier wird vor allem sehr feinkörniges Schleifpapier (mindestens 600) verwendet. Natürlich kann auch nass geschliffen werden. Abschließend wird die geschliffene Fläche nochmals intensiv gereinigt und entfettet.
4. Das eigentliche Lackieren des Chroms
Nun kann die eigentliche Lackierung erfolgen. In den meisten Fällen sind mindestens zwei Lackiergänge notwendig, um ein gleichmäßiges Lackbild zu erhalten.
5. Nach dem Lackieren des Chroms
Ist die Chromoberfläche nun lackiert, hängt es von verschiedenen Faktoren ab, ob noch eine versiegelnde transparente Lackschicht aufgetragen wird. Bei wasserlöslichen Farben ist diese transparente Lackschicht zwingend erforderlich, bei 2K-Lacken mit Härter und Verdünnung nicht.