Istzustand detailliert prüfen
Im Altbau ist fast nie eine Dämmung anzutreffen, die auch nur ein bisschen heutigen Ansprüchen gerecht wird. Wenn der Dachboden nachträglich gedämmt wird, ist eine gründliche Kontrolle aller Bauteile des Dachs erste Voraussetzung.
Die Eindeckung und alle Pfosten, Latten, Leisten, Streben einschließlich der Verbindungen müssen auf ihre Unversehrtheit überprüft werden. Wenn das Dach als Satteldach lose aufliegt und einen unter den Traufen offenen Dachboden bildet, ist ein baulicher Verschluss erforderlich.
Neue Dämmung muss den U-Wert komplett erreichen
Ein Infrarot-Wärmebild des Dachbodens gibt Auskunft über bestehende oder potenzielle Kälte- und Wärmebrücken. Alte Dämmstoffreste und sonstige Fremdmaterialien sollten restlos entfernt werden. Bei der Auswahl des Dämmstoffs sollte von einer zu hundert Prozent den notwendigen durchschnittlichen U-Wert von 2,4 W/m²K aufbringenden Dämmung ausgegangen werden.
Möglich ist eine Aufsparren-, Zwischensparren- oder Untersparrendämmung. Für eine Aufsparrendämmung muss das Dach abgedeckt werden. Die Zwischensparrendämmung ist die gebräuchlichste Variante und kann wie die Untersparrendämmung von innen angebracht werden. Sollte der Dämmstoff dicker sein als die Sparren tief sind, kann aufgedoppelt werden. Das gilt auch und oft, wenn zwischen Dämmschicht und Deckung ein Hohlraum zu Hinterlüftung geschaffen wird. Mit dieser Methode lässt sich eine Folie als Dampfbremse umgehen.
Checkliste für das Dämmen im Altbau
- Dachstuhl und Deckung prüfen und alle beschädigten Teile austauschen
- Stabilität und Statik prüfen und gegebenenfalls mit Stützstreben nachbessern
- Gegebenenfalls Trauföffnungen durch Aufmauern verschließen
- Dachboden reinigen und Reste von Fremdstoffen entfernen
- Wärmebild auswerten und individuellen Dämmplan erstellen
- Gegebenenfalls Sparren mit Holz aufdoppeln
- Möglichst mineralischen oder natürlichen Dämmstoff wählen
- Händisches Dämmen einschließlich Hinterstopfung von Balken und Sparren