Die ideale Ergänzung zur Zwischensparrendämmung
Eine Untersparrendämmung bietet sich besonders dann an, wenn die Sparrentiefe im Dachstuhl nicht ausreicht, um den erforderlichen Wärmeschutz allein durch eine Zwischensparrendämmung zu erzielen. Diese zusätzliche Dämmschicht verbessert erheblich den Wärmeschutz des Dachraums und reduziert Wärmebrücken durch die Kombination von Schichtungen zwischen und unterhalb der Sparren.
Die Untersparrendämmung wird von innen angebracht und eignet sich ideal für die nachträgliche Dämmung im Altbau, ohne dass eine komplette Neueindeckung des Dachs notwendig ist. Diese Methode ist nicht nur kostengünstiger, sondern verhindert auch weitgehend den Verlust von Wohnraum, da die Dämmung an der Dachschräge erfolgt, die ohnehin kaum genutzt wird.
Zudem sorgt die Untersparrendämmung in Kombination mit der Zwischensparrendämmung für einen umfassenderen Wärmeschutz, durch den Energieeinsparungen möglich sind. Die Dicke der Dämmplatten sollte sorgfältig gewählt werden und kann je nach gewünschtem U-Wert und thermischem Schutz zwischen 5 und 20 cm variieren.
Die Hauptvorteile der Untersparrendämmung sind:
- Zusätzlicher Wärmeschutz: Erhöhung der Dämmleistung bei unzureichender Zwischensparrendämmung.
- Vermeidung von Wärmebrücken: Durch die Schichtung unter den Sparren.
- Kosteneffizienz: Keine Notwendigkeit der Dacheindeckung.
- Minimale Beeinträchtigung des Wohnraums: Kaum Wohnraumverlust in der Dachschräge.
- Energieeinsparungen: Erhebliche Effizienzsteigerung der Dämmung.
Eine sorgfältige Planung und fachgerechte Ausführung stellen sicher, dass Sie langfristig von den Vorteilen der Untersparrendämmung profitieren.
Methode 1: Untersparrendämmung mit Lattung
- Vorbereitung: Überprüfen Sie den Zustand der vorhandenen Zwischensparrendämmung. Sollte diese fehlen, muss sie zuerst installiert werden. Stellen Sie sicher, dass eine Dampfbremse eingebaut wird, um Feuchtigkeitseintritt zu verhindern. Die genaue Position der Dampfbremse sollte in Absprache mit einem Fachmann festgelegt werden.
- Lattung anbringen: Bringen Sie quer zu den Dachsparren eine Unterkonstruktion an, die aus Holzlatten oder Metallprofilen bestehen kann. Der Abstand zwischen den Latten richtet sich nach der Breite der Dämmstoffplatten. Richten Sie die Lattung exakt aus, um eine gleichmäßige Verteilung der Lasten zu gewährleisten.
- Dämmstoff zuschneiden und einlegen: Schneiden Sie die Dämmplatten passgenau zu und legen Sie sie dicht aneinander in die befestigten Latten ein. Gebräuchliche Materialien sind dabei Steinwolle, Glaswolle oder ökologische Alternativen wie Holzfaser und Hanf.
- Abschließende Verkleidung: Befestigen Sie die Verkleidung, wie beispielsweise Gipskartonplatten. Diese verleihen nicht nur eine optische Aufwertung, sondern dienen auch als stabile Basis für weitere Bearbeitungen oder Einbauten.
Methode 2: Untersparrendämmung mit Klemmfilz
Die Untersparrendämmung mit Klemmfilz ist besonders geeignet, wenn bereits eine Zwischensparrendämmung vorhanden ist und ergänzt werden soll.
- Vorbereitung: Prüfen Sie den Zustand der vorhandenen Zwischensparrendämmung und stellen Sie sicher, dass eine Dampfbremse vorhanden ist. Sollte diese fehlen, muss sie installiert werden.
- Klemmfilz zuschneiden: Schneiden Sie den Klemmfilz so zu, dass er etwa 1–2 cm breiter ist als der Abstand zwischen den Dachlatten-Profilen. Dies gewährleistet einen optimalen Sitz ohne Wärmebrücken.
- Einbau des Klemmfilzes: Drücken Sie den zugeschnittenen Klemmfilz zwischen die Latten der Unterkonstruktion, sodass er fest sitzt und seine volle Wirksamkeit entfalten kann.
- Abschließende Verkleidung: Bringen Sie eine Verkleidung aus Gipskartonplatten oder ähnlichem Material an. Diese schützt die Dämmung zusätzlich und erleichtert das Einbringen von Installationen wie Elektroleitungen.
Auswahl des Dämmmaterials
Die Wahl des richtigen Dämmmaterials ist für die Effektivität der Untersparrendämmung entscheidend. Verschiedene Dämmstoffe bieten spezifische Vorteile:
Mineralische Dämmstoffe
- Steinwolle
- Glaswolle
Diese Materialien bieten eine hervorragende Dämmwirkung und sind zudem nicht brennbar, was einen hohen Brandschutz sicherstellt.
Schaumstoffbasierte Dämmstoffe
- Extrudiertes Polystyrol (XPS)
- Polyurethan (PUR/PIR)
Diese Dämmstoffe zeichnen sich durch hohe Dämmleistung bei geringer Dicke aus, sind jedoch weniger diffusionsoffen.
Natürliche Dämmstoffe
- Holzfaser
- Hanf
- Flachs
- Zellulose
Natürliche Dämmstoffe punkten mit ihrer guten Ökobilanz und unterstützen ein angenehmes Raumklima, da sie Feuchtigkeit regulieren können und diffusionsoffen sind.
Entscheidungskriterien
Berücksichtigen Sie folgende Faktoren bei der Auswahl des Dämmmaterials:
- Wärmedämmleistung (U-Wert): Je niedriger, desto besser.
- Feuchtigkeitsregulation: Diffusionsoffene Materialien unterstützen ein gesundes Raumklima.
- Brandschutz: Nicht brennbare Materialien bieten zusätzlichen Schutz.
- Ökobilanz: Naturdämmstoffe sind umweltfreundlich.
- Dicke der Dämmung: Je nach gewünschtem Dämmschutz variiert die Dicke zwischen 5 und 20 cm.
Berücksichtigen Sie Ihre individuellen Anforderungen und Ihr Budget, um das optimale Material auszuwählen.
Dicke der Dämmplatten
Die optimale Dicke der Dämmplatten hängt von verschiedenen Faktoren ab, vor allem vom gewünschten Wärmeschutz und den baulichen Gegebenheiten Ihres Altbaus. Je dicker die Dämmung, desto besser der Wärmeschutz. Übliche Dicken für Untersparrendämmungen variieren zwischen 5 und 20 cm. Materialien mit geringerer Wärmeleitfähigkeit erlauben dünnere Dämmplatten bei gleicher Dämmwirkung.
Einhaltung gesetzlicher Vorgaben wie das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das einen U-Wert von maximal 0,24 W/(m²K) vorschreibt, ist entscheidend. Um Förderungen zu erhalten, sollten meist noch bessere Werte erzielt werden.
Berücksichtigen Sie zudem, dass eine dickere Dämmung den Innenraum reduziert, was jedoch in der Regel vernachlässigbar ist. Eine zweilagige Verlegung von dünneren Platten könnte ebenfalls eine Alternative darstellen.
Für beste Ergebnisse sollten schadstoffgeprüfte und hochwärmedämmende Materialien verwendet und eine fachmännische Installation sichergestellt werden.
Kosten und Fördermöglichkeiten
Die Investitionskosten für eine Untersparrendämmung variieren je nach Größe der Dachfläche, Materialwahl und ob Sie die Arbeiten selbst durchführen oder einen Fachbetrieb beauftragen. Typischerweise liegen die Kosten zwischen 30 und 80 Euro pro Quadratmeter.
Falls noch keine Zwischensparrendämmung vorhanden ist, können zusätzliche Kosten entstehen. Eine Kombination mit anderen Sanierungsmaßnahmen kann jedoch zu Einsparungen führen.
Es gibt mehrere Fördermöglichkeiten:
- Steuerliche Förderung: Bis zu 20 Prozent der Gesamtkosten können innerhalb von drei Jahren von der Steuer abgesetzt werden.
- Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): Ein Zuschuss von 15 Prozent der förderfähigen Kosten ist möglich. Bei Maßnahmen im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) erhöht sich der Zuschuss um weitere fünf Prozent.
- Förderkredite: Programme wie KfW 261 bieten Kredite mit Tilgungszuschüssen.
Für alle Förderungen ist der Einbezug eines qualifizierten Energieberaters notwendig. Die Förderanträge sollten vor Beginn der Maßnahmen bewilligt werden. Regionale und lokale Förderprogramme können zusätzliche Unterstützung bieten.
Holen Sie vor Beginn der Sanierungsmaßnahmen professionellen Rat ein, um sich umfassend über mögliche Förderungen zu informieren und den finanziellen Aufwand zu reduzieren.