Wer entscheidet über Dachrinnen-Kanalanschlüsse?
Um eine Dachrinne über das Fallrohr direkt an die öffentliche Kanalisation anschließen zu können, ist vor allem eine Erlaubnis durch die zuständige, lokale Wasserbehörde nötig. Denn das Abführen von Niederschlagswasser außerhalb des eigenen Grundstücks ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich geregelt. Es handelt sich also um eine rechtliche Angelegenheit, die schlichtweg mit den Kapazitäten der örtlichen Wasserwerke zu tun hat.
Warum sind Dachrinnen-Kanalanschlüsse Gemeindesache?
Wie die Abwasserwirtschaft gemanagt wird, ist stark von den lokalen Bedingungen abhängig, und zwar im wesentlichen von:
- der Niederschlagsmenge in der Region
- Tendenz zu Hochwasser (Küsten- oder Flussnähe)
- Sozalstandard in der Region und daraus resultierende Menge an anfallendem Schmutzwasser
- daraus resultierende Regelungen der Wasserbehörde
Mancherorts herrscht ein trockenes, niederschlagsarmes Klima, während in anderen Gegenden durch viel Niederschlag und gegebenenfalls zusätzliche Flussnähe erhöhte Hochwassergefahr besteht. Weiterhin ist nicht nur die Menge an Niederschlag regional unterschiedlich, sondern auch die des anfallenden Schmutzwassers. Dafür ist zum Beispiel der soziale Standard ausschlaggebend. Abwassersysteme müssen deshalb individuell auf die lokalen Umstände angepasst werden, um eine Überlastung der Leitungssysteme zu vermeiden. Die Kläranlagen, die das Abwasser aufbereiten müssen, haben dementsprechend auch ein Mitspracherecht darüber, ob und wie Regenwasser, das nicht auf den Grundstücken versickern kann, ins öffentliche Leitungsnetz abgeführt werden darf.
Wie ist das Abwasserkanalsystem geregelt?
Die Ableitung und Aufbereitung von Abwasser ist regional unterschiedlich geregelt, immer in Anpassung an die regional anfallenden Mengen. Dabei wird zwischen Regenwasser und Schmutzwasser unterschieden. Regenwasser ist das Niederschlagswasser, das nicht auf privaten Grundstücken versickern kann, Schmutzwasser ist verbrauchtes Leitungswasser. Für diese beiden Arten von Abwasser gibt es meistenorts je ein eigenes Kanalsystem. In manchen Gemeinden kommen auch Mischkanäle zum Einsatz. Die Belastung der örtlichen Kläranlagen ist demnach unterschiedlich und gibt vor, wie die Regenwasserableitung von privaten oder öffentlichen Gebäude vonstatten gehen kann.
Wann kann eine Dachrinne an den Kanal angeschlossen werden?
Ob das Fallrohr einer Dachrinne direkt an den öffentlichen Kanal angeschlossen werden kann, ist immer bei der örtlichen, zuständigen Behörde zu erfragen. In den meisten Gemeinden in Deutschland ist es allerdings nicht zulässig. Die besten Chancen bestehen in Gegenden mit geringer Niederschlagsbelastung, die nicht an der Küste liegen und in denen keine größeren Flüsse fließen. Wenn Regen- und Schmutzwasser in Mischkanälen abgeleitet wird, ist der Anschluss einer Dachrinne daran manchmal ebenfalls möglich.