Mehrere Möglichkeiten der Dämmung
Die effektive Dämmung eines Gebäudes wird heutzutage bereits beim Neubau berücksichtigt. Bei Altbauten muss jedoch in der Regel eine nachträgliche Dämmung aufgebracht werden, entweder durch eine Fassadendämmung, die außen aufgebracht wird, oder eine Innendämmung. Die Innendämmung kommt beispielsweise infrage, wenn die Eigentümer einer Wohnanlage, die aus einzelnen Eigentumswohnungen besteht, sich nicht über die Notwendigkeit einer Fassadendämmung einigen können. Wer gerne eine Wärmedämmung für seine Wohnung hätte, aber von der Eigentümerversammlung überstimmt wurde, dem bleibt die Möglichkeit, eine sinnvolle Innendämmung durchführen zu lassen oder selbst durchzuführen. Die Fassadendämmung ist sicherlich die effektivere Lösung, dafür ist die Innendämmung meist nicht so kostenintensiv. Zur Innendämmung zählt beispielsweise das Beseitigen von Kältebrücken an Rollladenkästen oder Heizkörpernischen.
Welche Maßnahmen sind sinnvoll?
Eine Wärmebildkamera offenbart die Schwachstellen in der Dämmung, sodass effektive Maßnahmen ergriffen werden können. Bei Einfamilienhäusern aus den 1960-er Jahren mangelt es meist an der Fassadendämmung, der Dämmung des Zwischenbodens zum Dach und an der gesamten Dachdämmung. Andererseits bieten diese Häuser sehr viel Spielraum für geschickte Heimwerker und Heimwerkerinnen, die sich an eine solche Aufgabe selbst heranwagen. Gerade beim Dämmen der oberen Geschossdecke ist nicht viel falsch zu machen, jedoch sollte man sich auch hier zuvor gründlich über das zu verwendende Material und die möglichen Risiken informieren: Wie verhindert man beispielsweise Dampfbildung, die zu Feuchtigkeitsansammlungen führen könnte? Besonderes Augenmerk ist der oft üblichen Ruck-Zuck-Treppe zu widmen, die in der Regel – ähnlich wie die Revisionsblenden der damals verwendeten Rollladenkästen – nur aus einer Holzplatte bestehen und hinsichtlich einer effektiven Dämmung unbedingt einbezogen werden müssen. Auch Außensteckdosen sind oft Kältebrücken. Man kann jedoch bereits durch preiswerte Maßnahmen effektive Wärmedämmung erreichen. So amortisieren sich die Investitionen gerade in diesem Bereich relativ schnell.
Gilt bei der Dämmung die Devise „viel hilft viel“?
Generell kann man sagen, dass der Dämmwert des verwendeten Materials nicht von der Wandstärke abhängig ist, sondern selbstverständlich von den wärmedämmenden Eigenschaften. Daher ist es nicht damit getan, nach der Devise „viel hilft viel“ eine möglichst großzügige Wandstärke zu wählen, sondern man sollte sich gründlich informieren und am besten einen Energieberater konsultieren. Die Kosten für diese Beratung können unter Umständen bezuschusst werden. Allerdings ist die Berufsbezeichnung nicht geschützt, man sollte sich daher an Fachleute wenden, die von offiziellen Stellen empfohlen werden. Adressen findet man beispielsweise unter bafa.de.
Reihenfolge der Investition: zuerst die Dämmung!
Wer zunächst die Haustechnik modernisieren möchte und dabei die Dämmung hinten anstehen lässt, handelt wenig effektiv, denn erst die sinnvolle Dämmung macht in vielen Fällen den Einsatz bestimmter Heizsysteme möglich. In einem nicht wärmegedämmten Haus muss die Heizung mit einer derart hohen Vorlauftemperatur gefahren werden, dass zum Beispiel eine Wärmepumpe überhaupt nicht eingesetzt werden könnte. Daher gilt: Zunächst für eine ausreichende Wärmedämmung sorgen und dann die Haustechnik entsprechend ausrichten. Dieses Zusammenspiel ist allerdings eine der Fragen, die der Energieberater am Besten vor Ort klärt, denn es muss in jedem Fall die Gesamtsituation betrachtet werden. In diese Überlegungen sind Berechnungen der Investition, der möglichen Einsparung und damit der Amortisation ebenso einzubeziehen wie Überlegungen des Umweltschutzes.