Warmwasserverbrauch im Haushalt
In deutschen Haushalten werden durchschnittlich etwa 120 Liter Wasser pro Bewohner verbraucht. Statistischen Angaben zufolge sind dabei etwa 40 Liter Warmwasser. Das heißt pro Tag und Person müssen etwa 40 Liter Wasser auf eine Temperatur von rund 60 °C gebracht werden.
Dafür kommen zwei Möglichkeiten in Betracht: der Warmwasserspeicher, der Wasser schon im Vorhinein aufheizt, und das warme Wasser für die spätere Nutzung speichert, und der Durchlauferhitzer, der Wasser beim Vorbeifließen erwärmt.
Beide Technologien haben einen unterschiedlich hohen Energieverbrauch, einen unterschiedlichen Platzbedarf, und unterschiedlich hohe Wärmeverluste.
Sonderfall indirekt beheizte Warmwasserspeicher
Warmwasserspeicher müssen nicht unbedingt direkt beheizt sein. Das Wasser kann auch auf indirektem Weg erwärmt werden – etwa von der bestehenden Heizungsanlage, von einer Solarthermieanlage oder einer Wärmepumpe.
Hinsichtlich Energieverbrauch und Kosten sind solche Anlagen sicherlich separat zu betrachten – sie werden deshalb in diesem Vergleich nicht explizit berücksichtigt.
Platzbedarf und Installationsaufwand
Heißwasserspeicher haben einen relativ hohen Platzbedarf, während Durchlauferhitzer relativ platzsparend sogar unterhalb eines Waschbeckens angebracht werden können. Wo die Platzverhältnisse also beengt sind, sind, spielt der Durchlauferhitzer sicherlich seine Stärken aus.
Die Anschaffung und Installation eines Boilers ist deutlich aufwändiger und teurer als die eines Durchlauferhitzers. Im Falle eines Schadens verursacht der Boiler auch deutlich höhere Kosten als ein defekter Durchlauferhitzer.
Energieverbrauch
Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit kann nicht pauschal beantwortet werden. Direkt beheizte Boiler haben in der Regel einen sehr schlechten Gesamtwirkungsgrad, da das Wasser zwischen der Entnahme immer wieder als gesamtes erwärmt werden muss. Selbst wenn die Wassermenge gar nicht benötigt wird, wird sie in regelmäßigen Abständen zur Gänze aufgeheizt.
Durchlauferhitzer verbrauchen nur dann Energie, wenn tatsächlich Warmwasser benötigt wird, und dann auch nur für die jeweils benötigte Menge. Gerade bei geringen Entnahmemengen sind Durchlauferhitzer also schnell deutlich wirtschaftlicher als ein (überdimensionierter) direkt beheizter Boiler.
Für indirekt beheizte Warmwasserspeicher gilt das natürlich nicht. Sie sind äußerst energieeffizient und auch sehr umweltfreundlich.
Aufheizleistung
Boiler stellen eine größere Wassermenge zur Verfügung, die ohne Nachheizen sofort abgerufen werden kann. Das gilt sowohl für direkt als auch für indirekt beheizte Warmwasserspeicher.
Durchlauferhitzer sind umgekehrt effizienter beim Aufheizen von Wasser als Boiler. Die meisten Durchlauferhitzer verwenden Starkstrom anstatt des beim direkt beheizten Boiler verwendeten Haushaltsstroms.
Werden allerdings höhere Warmwassermengen auf einmal benötigt, muss der Durchlauferhitzer manchmal für einen Moment Kaltwasser, das nachfließt, nachheizen, was in der Regel aber kein großes Problem macht.
Keimproblematik
Gerade bei langen Standzeiten und geringen Entnahmen erhöht sich beim Boiler die Legionellengefahr. Beim Durchlauferhitzer besteht dagegen zu keiner Zeit ein solches Risiko. Durch technische Maßnahmen (thermische Desinfektion, Legionellenschaltung) können aber auch Boiler entsprechend sicher gemacht werden.