Kunststofffenster und Sicherheitsklassen
Für den privaten Bereich sind die Widerstandsklassen RC 1 bis RC 3 gedacht, die deshalb auch praktisch bei jedem Kunststofffensterhersteller angeboten werden. Ab der Widerstandsklasse 4 findet die Verwendung vorwiegend im gewerblichen Bereich statt. Deshalb ist das Angebot für Privathaushalte in diesen Schutzklassen etwas eingeschränkter.
Grundsätzlich sind jedoch alle Schutzklassen bei Kunststofffenstern erhältlich. Eine von Haus aus geringere Einbruchssicherheit bei Kunststofffenstern gibt es also nicht. Metallfenster, wie beispielsweise Alufenster sind zwar stabiler als Kunststofffenster, bieten aber deshalb nicht unbedingt gleichzeitig einen höheren Einbruchsschutz.
Für die Einbruchssicherheit zählen vor allem konstruktive Merkmale und besondere Verglasung. Das gilt sowohl für Alufenster, als auch für Kunststofffenster und Holzfenster.
Nachrüsten von Kunststofffenstern
Beim Nachrüsten von Kunststofffenster mit besonderen Sicherungseinrichtungen, wie etwa Pilzkopfzapfen muss man beachten, dass es auch für diese Nachrüsteinrichtungen besondere Prüfbestimmungen in der DIN 18104-2 gibt.
Alle Nachrüstteile müssen entsprechend dieser Vorgaben ausgeführt und geprüft worden sein, da ansonsten die Sicherheit nicht gewährleistet ist. Ein Prüfzeugnis für diese Nachrüstteile ist nur mit Verweis auf diese DIN gültig, die Normen DIN V 18054 und DIN V 18103 sind zurückgezogen und damit nicht mehr gültig.
Mit bestimmten Nachrüstteilen kann in manchen Fällen eine höhere Schutzklasse erreicht werden. Man muss allerdings darauf achten, dass wirklich alle konstruktiven Anforderungen der jeweiligen Schutzklasse beim betreffenden Fenster erfüllt sind. Ansonsten bleiben Schwachpunkte, die ein Täter beim Eindringen wiederum ausnutzen kann.
RC 1 und RC 2 N
Diese beiden Klassen werden für gewöhnlich nicht als empfehlenswert erachtet, insbesondere nicht beim Einbau im Erdgeschoss. RC 2 N kann im Obergeschoß noch gut verwendet werden, wenn der Täter dort keine feste Standfläche hat und auf eine Leiter angewiesen ist. In Einzelfällen ist in einer solchen Situation (schlechte Zugänglichkeit) auch RC 1 ausreichend.
Je nach Einbruchsrisiko und Wert des Hausrats kann auch im Privatbereich RC 3 erforderlich sein, fallweise bei besonderen Risiken auch eine der höheren Schutzklassen von RC 4 bis RC 6.
Zu beachten ist weiterhin, dass Rollladen als Fenstersicherung keinesfalls ausreichend sind. Rollladen müssen, um überhaupt einen Schutz darzustellen, ebenfalls als einbruchhemmend zertifizert sein und eine entsprechende Schutzklasse erfüllen.
Preisunterschiede
RC 2 N Fenster sind deshalb so beliebt, weil sie deutlich günstiger sind als RC 2 Fenster. Das liegt daran, dass RC 2 Fenster bereits eine einbruchhemmende Verglasung nach DIN EN 356 haben, während die Klasse RC 2 N noch mit Normalverglasung ausgestattet ist (deshalb N). Das macht den Preisunterschied bei den Fenstern in diesen beiden Klassen aus.