Eisen ist nicht immer wirklich Eisen
Bei Eisen müssen Sie zunächst bedenken, was genau damit gemeint ist. Denn „Eisen“ wird umgangssprachlich auch für andere Metalle verwendet, vornehmlich für Legierungen. Tatsächlich können Sie Eisen folgendermaßen unterteilen:
- eisenhaltige Legierungen (Stähle)
- Gusseisen
Unterschiede beim Bohren von Eisenguss und Eisenstahl
Gusseisen ist weniger geschmeidig, weshalb es auch nicht geschmiedet werden kann. Diese Brüchigkeit kann beim Bohren von Gusseisen problematisch werden. Bei eisenhaltigen Legierungen kommt es auf die konkreten Eigenschaften des Stahls an. So kann dieser weich, aber auch besonders hart sein. Sie müssen den Metallbohrer also entsprechend auswählen (anstelle eines herkömmlichen HSS-Bohrers zum Beispiel einen mit Kobalt beschichteten Bohrer).
Das Vorbohren beim Bohren von Eisen
Bei Bohrungen mit einem Durchmesser ab 5 mm sollten Sie vorbohren. Der Bohrer zum Vorbohren sollte in der Größe zwischen 3 und 5 sein. Entsprechend benötigen Sie die folgenden Hilfsmittel und Werkzeuge zum Bohren von Eisen:
- Körner mit Hammer
- gegebenenfalls einen kleinen Bohrer zum Vorbohren
- einen HSS-Bohrer (23,51€ bei Amazon*) in der gewünschten Größe
- eine Standbohrmaschine
- ein für das Werkstück passender Schraubstock
- eventuell Kühlemulsion
Bestimmen der optimalen Drehzahl zum Bohren in Eisen
Zunächst müssen Sie die benötigten Drehzahlen ermitteln. Grundsätzlich gilt, je kleiner der Bohrerdurchmesser, desto höher die Drehzahl. Als Faustformel können Sie folgende Berechnung nutzen: 6.000 geteilt durch Bohrergröße in mm ist gleich die optimale Drehzahl. Für einen Bohrer in der Größe 8 sieht die Berechnung der Drehzahl folgendermaßen aus:
- 6000 geteilt durch 8 mm ist gleich 750 U/min
Die Drehzahl sollte also auf 750 U/min eingestellt werden. Bohren Sie mit einem 3er Bohrer vor, ist die Drehzahl dafür 2.000 U/min.
Kühlen beim Bohren
Messen Sie nun Ihr Bohrloch und zeichnen es an. Dann wird es mit einem Körner markiert, damit Sie mit dem Bohrer nicht mehr abrutschen können. Gerade bei hohen Drehzahlen sollten Sie immer gut Kühlemulsion dazugeben. Achten Sie zudem auf den optimalen Druck. Dieser sollte keinesfalls zu hoch sein. Bei Sacklöchern müssen Sie immer wieder absetzen, damit der Span bricht.
Was nach dem Bohren in Eisen zu beachten sein kann
Nach dem Vorbohren spannen Sie den Bohrer in der Größe ein, in der Sie das Loch in das Eisen bohren möchten. Auch hier können Sie natürlich Kühlflüssigkeit verwenden. Anschließend wird das Bohrloch ausgeblasen und gereinigt. Handelt es sich um ein beschichtetes Eisen, müssen Sie gegebenenfalls den Korrosionsschutz erneuern, bevor Sie das Werkstück verwenden.
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