Estrich trocknen - Welche Möglichkeiten es gibt
Grundsätzlich trocknet Estrich von allein – dazu braucht man nichts zuzutun. In manchen Fällen kann es allerdings angeraten sein, die Trocknung noch zu unterstützen, entweder durch Schnelltrockenverfahren oder durch Einsatz der Fußbodenheizung. Das muss aber in jedem Fall mit Bedacht und exakt nach Vorschrift gemacht werden, da sonst Rissbildung und Schwund und damit eine verringerte Estrichqualität und -belastbarkeit droht.
Die regulären Trockenzeiten von Estrich
Je nach Estrichart und Einbaudicke ist die Trocknungszeit sehr unterschiedlich, unterscheiden muss man dabei auch, wann ein Estrichboden begehbar, belegreif und wann er völlig ausgetrocknet ist. Bei Zementestrichen muss man bis zu 4 Wochen für die Belegreife rechnen, bei schwierigen Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnissen im Gebäude und bei hoher Einbaudicke sogar unter Umständen noch deutlich länger. CA-Estriche als Fließestrich haben meist entsprechend kürzere Trockenzeiten. Am schnellsten geht es mit Gussasphalt-Estrich – er ist bereits nach drei Tagen begehbar und kann nach rund einer Woche weiterverarbeitet werden. Dafür kann er aber auch nur im Erdgeschoß eingesetzt werden und ist empfindlich teurer als herkömmliche Estriche, oft bis zum Drei- oder Vierfachen.
Allgemein während der Trocknungsphase zu beachten
Während ein Estrich trocknet, ist im Allgemeinen zu beachten, dass der jeweilige Raum oder die Räume unbedingt von Zugluft frei sein müssen, um den Abbindevorgang nicht zu stören, gleichzeitig sollte aber regelmäßig gelüftet werden. Am besten wird das zu Zeiten mit möglichst geringer Außenluftfeuchtigkeit durchgeführt, morgens und abend sollten die Fenster also besser zu bleiben. Zu achten ist außerdem darauf, dass in der Trocknungszeit keine größeren Temperaturschwankungen auftreten – soweit man das eben verhindern kann. Zement- und Beton-Estrich muss darüber hinaus jeweils für eine gewisse Zeit nach dem Einbau noch feucht gehalten werden.
Fußbodenheizung und Heiztrocknung
Liegt der Estrich auf einer Fußbodenheizung ist nach einem bestimmten Heizplan je nach Estrichart vorzugehen – hier wird nach der ersten Trocknungsphase die Heizungstemperatur schrittweise bis zum Maximum von 55° erhöht und danach wieder langsam abgesenkt, Zementestrich muss dann auch noch rund 3 Tage auf Raumtemperatur abkühlen. Die Pläne müssen je nach örtlichen Gegebenheiten und Schichtdicke unter Umständen angepasst werden. Diese Pläne sind unbedingt exakt einzuhalten. Die Messung der noch vorhandenen Restfeuchte mit einem CM-Messgerät gibt dann darüber Auskunft, ob tatsächlich die Belegreife schon erreicht ist.