Explizit alte Eternitplatten können Asbest enthalten
Eternitplatten, wie sie im Volksmund genannt werden, sind kostengünstige Zementplatten, die über viele Jahre zur Fassadendämmung benutzt wurden. Aber auch als Wellzementplatten sind sie als Dachbelag außerordentlich beliebt. Allerdings enthielten diese Faserzementplatten ähnlich Bremsbelägen früher Asbest. Dieses Material ist jedoch in höchstem Maße krebserregend und deshalb in Deutschland seit etlichen Jahrzehnten verboten. Nur bestand zu keinem Zeitpunkt die Pflicht bei privaten Immobilien, dass diese gesundheitsgefährdenden Platten ausgetauscht werden müssen.
Bei asbesthaltigen Faserzementplatten gibt es enorme Einschränkungen bei den Vorbereitungsarbeiten
Solange die Platten nicht beschädigt oder angebohrt werden, kann der gefährliche Asbeststaub nicht entweichen. Die asbesthaltigen Faserzementplatten sind sogar so gefährlich eingestuft, dass es gesetzlich verboten ist, sie mit einem Hochdruckreiniger von Moosen und anderem Schmutz zu befreien. Das ist aber ein wichtiger Vorbereitungsschritt vor dem Streichen von Eternitplatten. Sie müssen sich also vorab unbedingt erkundigen, ob es sich bei den Zementplatten, die Sie streichen möchten, um alte asbesthaltige Platten handelt.
Schrittweise Anleitung zum Streichen von Eternitplatten
- Tiefengrund (1,75 €/l)
- Kunstharzdispersion (2,57 €/kg)
- Fungizid (8,42 €/l)
- eventuell Bitumen (5,36 €/kg) zum Abdichten von Schadstellen
- Hochdruckreiniger
- Farbroller
- Mischeimer
- Arbeitsschutz (insbesondere Atemschutzmaske!)
1. Vorbereitung
Im ersten Arbeitsschritt müssen Sie die Eternitplatten von Moosen und anderem Schmutz befreien. Insbesondere auf Eternitdächern finden Moose häufig einen guten Untergrund, da diese Dächer sehr flach und rau sind. Dafür eignet sich am besten ein Hochdruckreiniger. Nachdem Eternitplatten stark saugend sind, müssen Sie den Faserzementplatten ausreichend Zeit zum völligen Trocknen geben. Andernfalls würden Sie die Feuchtigkeit buchstäblich einschließen. Risse und Löcher können Sie mit Bitumen auffüllen und schließen.
2. Grundieren und Fungizid auftragen
Weil es sich eben um einen stark saugenden Untergrund handelt, müssen Sie einen entsprechenden Tiefengrund auftragen, da es die Kunstharzdispersion ansonsten beim Streichen ausmagern würde. Es gibt Grundierungen, die bereits eine Anti-Fungus-Lösung enthalten oder damit gemischt werden können. Falls nicht, müssen Sie vorab das Fungizid auf die Platten streichen. Je nach Hersteller benötigen die Eternitplatten nach dem Grundieren dann eine Ablüftzeit von mehreren Tagen.
3. Das Streichen der Eternitplatten
Jetzt können Sie die Kunstharzdispersion auf die Eternitplatten streichen. Sie werden die Platten dabei mindestens zwei Mal streichen müssen. Aber selbst drei oder vier Streichdurchgänge sind keine Seltenheit. Danach sind die Platten wieder für viele Jahre witterungsbeständig.
Nehmen Sie das Thema Asbest und mögliche Krebsrisiken sehr ernst. In Deutschland sterben jährlich bis zu 1.500 Menschen an den Folgen einer früheren Arbeit mit Asbest!
Das Reinigen von asbesthaltigen Eternitplatten ist gesetzlich verboten. Darüber hinaus gehören diese Platten, wenn Sie sie entsorgen wollen, zum Sondermüll und müssen dementsprechend deklariert werden.
Moderne Eternitplatten sind immer noch sehr kostengünstig. Unter Umständen ist es anzuraten, eine Kalkulation bezüglich einer Neuverlegung in Gegenüberstellung zum Streichen der Eternitplatten zu erstellen.