Wofür muss ich meine Fassade überhaupt grundieren?
Manch einer denkt sich vielleicht: Ich streiche meine Fassade einfach ohne Grundierung über, das geht schneller! In vielen Fällen mag das auch die richtige Lösung sein, doch manchmal geht diese Entscheidung auch gründlich schief. Folgende Merkmale sprechen für das Grundieren:
Merkmal | Problem | Was macht die Grundierung? |
---|---|---|
hoch saugende Oberfläche | Anstrich trocknet zu schnell aus | Grundierung reduziert die Saugkraft |
alkalischer Untergrund | Pigmente und Bindemittel werden angegriffen | Grundierung neutralisiert die Oberfläche |
durchschlagende Flecken (Wasser, Rost, Ruß …) | Flecken durchdringen den neuen Anstrich | Grundierung isoliert die wandernden Partikel |
fleckige Oberfläche | Farbungleichheiten sind durch Anstrich sichtbar | Grundierung egalisiert den Untergrund optisch |
Algen, Pilze und Keime | arbeiten sich durch den Anstrich hervor | nach Entfernung: verhindert neues Entstehen |
sandende oder pudernde Oberfläche | kein Halt für die neue Beschichtung | Grundierung verfestigt den Untergrund |
heterogene Fläche (Putz und Spachtelstellen) | markiert sich auf der neuen Beschichtung | sorgt für einen homogenen Untergrund |
Sie sehen, es gibt mehr als genug Gründe, einen Haftprimer auch für die Fassade zu verwenden. Sollten Sie auch nur eines der aufgezählten Merkmale an Ihrer Fassade entdecken, dann ist das Grundieren kaum zu vermeiden.
Eine Probefläche ist stets eine gute Idee!
Immer dann, wenn sich ein Untergrund als kompliziert erweist, empfiehlt es sich, vor dem eigentlichen Anstrich eine Probefläche anzulegen. Wählen Sie hierzu eine begrenzte, eher bedeckte Stelle aus und führen Sie dort sämtliche Maßnahmen durch.
Nach dem Antrocknen prüfen Sie die Fläche auf optische Homogenität, kleben ein Klebeband auf und reißen es mit einem Ruck wieder ab, um die Haftfähigkeit zu testen. Vielleicht warten Sie noch ein paar Tage, um zu sehen, ob Flecken durchschlagen, danach bearbeiten Sie erst den Rest der Fläche.