Die Unterschiede zwischen Feinsteinzeug und herkömmlicher Keramik
Feinsteinzeug wird extrem gepresst und sehr heiß gebrannt (gesintert). Dadurch ergeben sich Eigenschaften, die deutlich von herkömmlichen Keramikfliesen (Steinzeug und Steingut) abweichen. Der Scherben ist ausgesprochen hart und damit sehr bruchfest. Außerdem nimmt Feinsteinzeug weniger als 0,5 Prozent Wasser auf und ist daher auch weitgehend für den Außeneinsatz geeignet. Nicht glasiertes Feinsteinzeug ist ausgesprochen rutschsicher. Um einen schöneren Glanz zu erhalten, wird Feinsteinzeug oftmals poliert angeboten. Diese polierten Feinsteinzeugfliesen benötigen unmittelbar nach dem Verlegen ihre erste Pflege in Form einer Imprägnierung. Aber auch die Fugenmasse, die verwendet werden soll, muss unbedingt zum Produkt passen.
Das Verlegen von Feinsteinzeug
Grundsätzlich wird Feinsteinzeug wie andere keramische Fliesen verlegt. Die oft als spezieller Kleber für Feinsteinzeug angebotenen Produkte sind nichts anderes als hochflexibler Fliesenkleber. Der wird wie beim Verlegen anderer Keramikfliesen vorzugsweise auf den Untergrund als auch die Unterseite der Fliese aufgetragen. Dabei kämmen Sie mit einer Zahntraufel Stege in den Kleber. Die Stege von der Fliesenunterseite sollten quer zu denen auf dem Untergrund gezogen werden. Dieses Verlegeverfahren, bei dem Kleber auf den Untergrund und der Fliesenunterseite aufgetragen wird, nennt sich Buttering-Floating-Verfahren.
Das Verfugen von Feinsteinzeug
Der Fugenabstand sollte in seinen Dimensionierungen den Fugen herkömmlicher Keramikfliesen entsprechen. Das Verfugen des verlegten Feinsteinzeugs führen Sie ebenfalls wie bei allen anderen Fliesen durch, also diagonal zur Fuge mit anschließendem Ausschwemmen. Für die Dehnungsfuge verwenden Sie herkömmliches Fliesensilikon.
Das Schneiden von Feinsteinzeug
Feinsteinzeug ist zwar ausgesprochen hart, lässt sich aber in derselben Weise schneiden wie normale Keramikfliesen. Mit einem Glas- oder Fliesenschneider (Fliesenschneider für Keramikfliesen) bzw. einem Keramikschneider ritzen Sie die Feinsteinzeugfliesen an der Oberfläche an und brechen Sie im Anschluss. Zum Brechen können Sie die Fliese auf eine Kante legen oder mit der Papageienzange arbeiten. Für wellenförmige Ausschnitte aus dem Feinsteinzeug empfiehlt sich eine Fliesenfräse für Keramikfliesen. Löcher bohren Sie mit einem Glas- oder Keramikbohrer (14,79€ bei Amazon*).
Die Verwendung von poliertem Feinsteinzeug
Polierte Feinsteinzeugfliesen werden angeschliffen. Dadurch wird die gebrannte Oberfläche geöffnet. Das wiederum führt dazu, dass der offenporige Fliesenkörper offenliegt. In der Folge bedeutet das, dass Schmutzpartikel und Flüssigkeiten verhältnismäßig tief in das Feinsteinzeug eindringen können. Um das zu verhindern, müssen polierte Feinsteinzeugfliesen unbedingt nach dem Verlegen mit geeigneten Imprägnierungen eingelassen werden.
Darüber hinaus müssen Sie die Qualität vom Feinsteinzeug testen. Es kann nämlich sein, dass auch die Fugenmasse beim Verfugen des verlegten Feinsteinzeugs in die Fliesen eindringt. Daher sollten Sie die Fugenmasse immer über eine Testfliese streichen bzw. an einer Stelle vorab verfugen, die später nicht mehr sichtbar ist. Nehmen die Fliesen die Fugenmasse auf, können Sie bei Bodenfliesen flüssigen Fugenmörtel verwenden, den Sie in die Fugen gießen.
Um diesen Schmutz zu entfernen, müssen Sie solche Reiniger verwenden, mit denen Silikonharz entfernt wird. Allerdings ist keinesfalls sichergestellt, dass Sie das Feinsteinzeug wirklich sauber bekommen. Auch italienische Händler vertreiben diese Fliesen. Sie fallen also in der Regel durch einen deutlich niedrigeren Preis als hochwertiges Feinsteinzeug auf – und nicht durch ihre vermeintliche Herkunft.
Im Hausjournal finden Sie zahlreiche Anleitungen zum [Verlegen von Fliesen], also zum Beispiel auf verschiedenen Böden (Untergrund), an Wand, auf dem Boden, im Innen- oder Außenbereich.
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