Ursache bestimmen und Maßnahmen ergreifen
Ausblühungen, Flecken und Wasserränder sind die ersten Anzeichen für Feuchtigkeit in den Wänden. Im frühen Stadium kann ein muffiger Geruch bereits darauf hinweisen. Zuerst muss geprüft werden, ob es sich die Folge eines akuten Schadens wie einer undichten Rohrleitung oder um einen Wasserrohrbruch handelt. Wenn diese Ursache ausgeschlossen werden kann, kann es sich um Kondenswasser handeln, das von außen in die Wand eindringt. Als dritte Variante dringt Feuchtigkeit von außen beispielsweise aus dem Erdreich ein.
Sowohl bei akuten Schäden als auch bei Kondenswasserbildung reicht beim Sanieren meist das Trocknen der Wand und das Beseitigen der Ursache aus. Typische Sanierungsmaßnahmen sind Schimmelentfernung und das Trockenlegen der Wand durch Wärmezufuhr und Lüftung. Bei von innen entstehender Feuchtigkeit liegt ein fundamentaler Baumangel vor, der aufwendigere Sanierungsmaßnahmen verlangt.
Typische Ursachen
Wasser hat die Eigenschaft, in Mauerwerk aufzusteigen. Dabei sucht es sich immer den Weg des geringsten Widerstands. Eine fehlerhafte oder überlastete Drainage der Kellerwand, stehendes Wasser an Hausaußenwänden oder unsachgemäße Außenverkleidungen wie Fassaden oder Putz sind typische Ursachen.
Sanierungsmethoden
Es gibt nicht die für jede feuchte Wand die allgemein richtige und wirksame Sanierungsmethode. Die Eingriffe müssen der Situation individuell angepasst werden. Generell wird versucht, mit geringstmöglichem Aufwand das Problem zu beheben. Als Methoden kommen zur Auswahl:
Sanierungsputze
Mit Sanierungsputzen wird nur von außen auf die Wand eingewirkt. Daher sind sie nur beschränkt wirksam, da sie zwar die Feuchtigkeit entziehen, aber nicht immer tief genug wirken. Einen zukünftigen Feuchtigkeitsfluss verhindern sie nicht.
Dichtungen in Einschnitten
Nach Mauerwerksart werden mit Spezialsägen Trennfugen ins Mauerwerk oder die Wand geschnitten. Um den Feuchtigkeitsfluss zu unterbinden, werden isolierende Dichtungsbahnen eingelegt. Sie bestehen aus faserverstärktem Kunststoff oder Metallblechen.
Injektion und Verfüllung
Da Mauerwerke meist Hohlräume im Aufbau besitzen, können diese zum Einbringen von Trocknungs- und Dichtmasse genutzt werden. Durch Bohrlöcher werden flüssige chemische Dichtmaterialien eingespritzt, die eine Wand von innen abdichten. Voraussetzung ist die vorherige Austrocknung.
Stromflusserzeugung
Wasser kann durch Einleiten von elektrischem Strom in die Wand am Aufsteigen gehindert werden. Technisch verwandt sind Osmoseverfahren, bei denen zusätzliche „Filter“ mit Stromfluss kombiniert werden.
Mauerwerk austauschen
Am aufwendigsten ist das partielle Ersetzen von durchfeuchteten Wandteilen. Dabei muss vor allem darauf geachtet werden, spätere Setzungsrisse zu verhindern.