Regelmäßige Wartung
Immer wieder dachten die Menschen in der Vergangenheit, nun hätten sie endlich die richtigen Baumaterialien zum Abdichten eines Flachdachs. Doch vielmehr hat sich etwas anderes gezeigt: das Flachdach ist wartungsintensiv. Mindestens jährlich muss es von einem Fachmann kontrolliert werden. In Abständen zwischen 10 und 15 Jahren sollte ein Flachdach dann auch neu abgedichtet werden.
Bei Undichtigkeiten am Flachdach
Das ist auch die Vorgehensweise, wenn lediglich eine Undichtigkeit vorliegt und Wasser eintritt. Das Problem: das Wasser fließt auch unter den Bitumenbahnen. Das bedeutet, es kann einer völlig anderen Stelle eintreten, als es später im Innern sichtbar wird. Deshalb ist auch in einem solchen Fall ein vollständiges Abdichten angeraten.
Möglichkeiten zur Abdichtung
- Abdichten mit Bitumenbahnen
- Abdichten mit flüssigem Kunststoff
- Abdichten mit EPDM-Folie (Kautschukfolie)
Die gängigste Methode zum Abdichten eines Flachdachs ist jedoch die Verlegung und das Verschweißen von Bitumenbahnen. Oft befindet sich auf den Bitumenbahnen jedoch eine Kiesschicht, die Sie erst entfernen müssen. Keinesfalls dürfen Sie auf diese Schicht nach dem Abdichten verzichten, da der Kies zahlreiche Aufgaben erfüllt.
- UV-Schutz der Bitumenbahnen
- Temperaturschutz (hält die Temperaturen auf dem Bitumen konstant niedrig)
- Wasserspeicher, der Regenwasser aufnimmt und wieder an die Luft abgibt, ohne dass es das Bitumen erreicht
- bewusste Beschwerung des Dachs im Rahmen der bautechnischen Konstruktion
Nie die wichtigen Aufgaben von Kies unterschätzen!
Es gibt einige „Ratgeber“, die als Tipp erwähnen, dass Sie nach dem Abdichten des Dachs bzw. dem Verlegen der Bitumenbahnen oder eines alternativen Dichtmittels keinen Kies mehr benötigen würden. Der Kies übernimmt die oben genannten Aufgaben immer. Besonders wichtig ist er, wenn er als Dachbeschwerung fungiert.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Abdichten vom Flachdach
- Bitumenbahnen
- eventuell Bitumenhaftgrundierung
- eventuell Abschlussbleche
- geeigneter Bunsenbrenner
- geeignete Arbeitskleidung (insbesondere feuerfest)
- eventuell Schaufel für den Kies
1. Vorbereitungsarbeiten
Wenn das Dach mit Kies beschwert ist, müssen Sie diesen zunächst entfernen. Sie können dann die alten Bitumenbahnen entfernen, aber auch darauf neue Bitumenbahnen verlegen. Dazu muss der Untergrund sauber sein. Gegebenenfalls können Sie ihn mit flüssigem Bitumen streichen.
2. Die erste Lage Bitumenbahnen verlegen
Nun werden die Bitumenbahnen verlegt. Die einzelnen Bahnen müssen sich dabei einige Zentimeter überlappen. Herkömmliche Bitumenbahnen werden zudem vor dem Ausrollen gleichmäßig an der Unterseite mit dem Brenner erhitzt, damit sich die Bahnen gut mit dem Untergrund verbinden.
An Wandanschlüssen müssen Sie abgewinkelte Abdichtbleche unterlegen und gegebenenfalls mit flüssigem Bitumen großzügig streichen. An den Überlappungen befindet sich eine Bitumen-Schweißnaht. Die erhitzen Sie jetzt, bis beide Bahnen miteinander verschmelzen. Keinesfalls darf es hier zu Undichtigkeiten kommen.
3. Die zweite Lage Bitumenbahnen verlegen
Nachdem Sie die erste Lage Bitumenbahnen abgeschlossen haben, verlegen Sie eine weitere Schicht. Dieses Mal allerdings quer zu der ersten verlegten Lage. Erhitzen Sie die Unterseite wieder beim Ausrollen, die Schweißnähte an den Außenseiten verschweißen Sie dann ebenfalls.
4. Abschlussarbeiten
Nach dem Verlegen der Bitumenbahnen und dem Abdichten des Flachdachs müssen Sie den Kies wieder auf das Dach bringen.
Es gibt noch weitere Techniken zum Verlegen von Bitumenbahnen. Früher wurde in dem Bereich vor der ausgerollten Bitumenbahn flüssiges Bitumen gegossen und so praktisch vor der Rolle hergeschoben. Neue Techniken gestatten zudem die Kaltverlegung spezieller Bitumenbahnen. Eine Folie wird abgezogen und die Bahn ausgerollt.
Das Hausjournal bietet zahlreiche Artikel und Themen zum Flachdach. So auch zum [Flachdach selber bauen].