Ein Dach schützt nicht nur, es muss auch sehr widerstandsfähig sein
Das Dach schützt das Gebäude vor allem gegen Wetter- und Klimaeinflüsse. Dabei ist ein Dach den Witterungseinflüssen extrem ausgesetzt. Je nach Dachkonstruktion kann es im Hochsommer zu Temperaturen von 90 Grad und mehr kommen. Im Winter zehren tiefe Temperaturen, Frost und Wasser an der Dachsubstanz.
Flachdächer und Dächer mit geringem Neigungswinkel
Besonders problematisch sind dabei Dachkonstruktionen mit keinem oder kaum vorhandenem Dachneigungswinkel. Relativ einfach ist auch das Abdichten von Dächern, die mit Dachziegeln oder Faserzementplatten gedeckt sind. Sie müssen lediglich die kaputten Platten bzw. Dachpfannen austauschen. Diese Dachkonstruktionen bilden zumeist ein nicht begehbares oder nicht begrünbares Dach. Also sind die am schwierigsten abzudichtenden Dächer hauptsächlich begehbare flache Dächer.
Alte und moderne Abdichttechniken für das Dach
Die klassische Dachabdichtung erfolgt dabei durch Bitumenbahnen, die miteinander verschmolzen werden. Doch der technologische Fortschritt hat auch vor den Dachabdichtungsprodukten nicht haltgemacht. Somit bieten sich Ihnen unterschiedliche Techniken zum Abdichten Ihres Dachs.
- Bitumenbahnen
- flüssiger Kunststoff mit Armierungsgewebe
- EPDM-Kautschukfolie
Das Dach mit Bitumen abdichten
Das Dachabdichten mit Bitumenbahnen ist relativ einfach. Jedoch benötigen Sie auch hier ein Grundwissen zu physikalischen und thermischen Materialeigenschaften. So dehnt sich Bitumen beispielsweise ganz anders aus als Metallbleche. Die werden aber häufig an Dachabschlüssen wie Wänden oder Kaminen verwendet.
An solchen Übergängen müssen Sie also Dichtmaterialien verwenden, die wie eine elastische Brücke wirken und die unterschiedlichen Ausdehnungen kompensieren, ohne zu reißen. Sie finden im Fachhandel zahlreiche Produkte wie spezielle PU-Dichtkartuschen, die Sie einsetzen können. Oftmals können Sie noch eine zusätzlich stabilisierende Netzmatte einlegen.
Die Bitumenbahnen selbst werden doppelt verlegt. Erst werden sie längs verlegt und mit dem Bunsenbrenner und Bitumen miteinander verklebt, anschließend werden quer dazu nochmals Bitumenbahnen verlegt. So ist sichergestellt, dass das Dach wirklich absolut dicht ist.
Das Dach mit flüssigem Kunststoff abdichten
Die gängigsten Produkte sind Ein-Komponenten-Produkte, die entsprechend einfach zu verarbeiten sind. Diese Kunststoffe verbinden sich fest mit dem Untergrund, der beispielsweise aus Bitumenbahnen bestehen kann. Die Vorbereitungsarbeiten sind bei dieser Variante der Dachabdichtung besonders wichtig.
Befinden sich noch Schmutzpartikel auf dem Untergrund, kann sich der Flüssigkunststoff hier nicht verbinden und bedeutet eine potenzielle Risikostelle. Daher müssen Sie die Vorbereitungsarbeiten strikt nach den jeweiligen Herstellerangaben durchführen. Teilweise wird für diese Technik noch ein Armierungsvlies angeboten, welches Sie in den Flüssigkunststoff einarbeiten können.
EPDM-Produkte zum Dachabdichten
EPDM-Produkte bezeichnen synthetische Kautschukprodukte (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) aus Elastomeren (Gummi). Sie finden diese Produkte in zahlreichen Bereichen.
- als Dichtringe bei hohen thermischen Belastungen
- als Schläuche für Heißwasser und Dampf
- als Dachabdichtungsmaterial
Bei den Produkten, die zur Dachabdichtung geeignet sind, gibt es neben herkömmlichen EPDM-Folien auch solche Folien, die außen mit Bitumen beschichtet sind. Die EPDM-Folien bringen exzellente Eigenschaften mit, wie sie auf einem Dach benötigt werden. Sie werden zudem einlagig verlegt, da sie keine Verbindung zueinander eingehen.
- sie sind Ozon bzw. UV-beständig
- hohe thermische Belastungen sind kein Problem
- sie sind sehr elastisch
- witterungs- und nässebeständig
Nicht jede Dachabdichttechnik ist für jedes Dach geeignet. Daher sollten Sie diese Möglichkeiten beim Abdichten Ihres eigenen Dachs auf jeden Fall mit einem Fachmann (54,95€ bei Amazon*) beleuchten.
Je nachdem, welche Dachabdichtung auf Ihrem Dach verlegt ist, muss eine mögliche Wassereintrittsstelle im Innern des Gebäudes nicht zwingend bedeuten, dass das Wasser genau darüber in die Abdichtung gelangt. Wasser kann sich zum Beispiel unter Bitumenbahnen viele Meter bewegen, bevor es in Risse sickert.
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