Muss man bei einem Flachdach überhaupt ein Gefälle herstellen?
Von wenigen Ausnahmen abgesehen ist laut der Flachdachrichtlinie ein gewisses Mindestgefälle für jedes Flachdach vorgeschrieben. Das hat damit zu tun, dass von einem komplett eben und flach gestalteten Dach das anfallende Regen- und Schmelzwasser nicht gut ablaufen würde. Man muss also unbedingt ein Gefälle herstellen, welches die Dachentwässerung des Flachdachs schon allein aufgrund der Dachneigung und der Schwerkraft sicherstellt. Nur so kann verhindert werden, dass sich auf der Abdichtung des Flachdachs schädliche Pfützen bilden.
Wie viel Gefälle sollte man bei einem Flachdach herstellen?
Um den Wasserablauf vom Flachdach sicherzustellen, sollte bei Bauprojekten stets mit einem Gefälle von mindestens 2 bis 5 Prozent geplant werden. Dabei sollte ein Wert von 2 Prozent als absolutes Minimum angesehen werden, während 5 Prozent Dachneigung auch bei leichten Unebenheiten der Dachoberfläche für schnellen Wasserabfluss sorgen. Vernachlässigt werden kann das Gefälle beim Flachdach nur in den folgenden Fällen:
- bei Carports und Garagen mit sehr kleiner Dachfläche
- wenn eine Dachneigung aus baulichen Gründen unmöglich ist
- bei intensiver Dachbegrünung des Flachdachs
Auf welche Art lässt sich ein Gefälle beim Flachdach herstellen?
Die für den Wasserabfluss gebotene Dachneigung wird bei Flachdächern in den meisten Fällen durch speziell geformte Dämmplatten hergestellt. Grundsätzlich ist es auch möglich, das gewünschte Gefälle durch Beton oder mit Pflastersteinen (z. B. beim begehbaren Flachdach) herzustellen. Allerdings sind Dämmplatten bei vielen Flachdachkonstruktionen im Sinne eines Umkehrdachs die einfachste und günstige Lösung, um die gewünschte Neigung der Flachdachoberseite zu erreichen. Wichtig ist dabei eine gute Planung, damit es später auch wirklich nicht zur Pfützenbildung in unerwünschten Vertiefungen kommt.