Theoretisches zu Neigungswinkeln beim Dach
Dächer werden nach ihrem Neigungswinkel in drei verschiedene Kategorien eingeteilt:
- Flachdach: Neigungswinkel bis 10°
- flachgeneigtes Dach: Neigungswinkel 10 – 20°
- Steildach: Neigungswinkel > 20°
Konstruktive Überlegungen
Der Neigungswinkel eines Daches hat einen elementaren Einfluss auf die Art der Eindeckung. Bestimmte Systeme sind nur für einen definierten Neigungsbereich geeignet.
Zudem spielt die Neigung des Daches eine Rolle bei der Belastung der Dachfläche. Bei einer geringen Dachneigung besteht die Gefahr, dass Treibregen oder Flugschnee unter die Eindeckung gelangt und dann den Dachstuhl schädigt. Ein flacher Neigungswinkel beeinflusst zusätzlich den selbstreinigenden Effekt der Dachdeckung, die Gefahr des Moosbefalls steigt. Um einen Abfluss von Regenwasser zu gewährleisten haben auch Flachdächer normalerweise einen Neigungswinkel von mindestens 3°.
Geeignete Eindeckungen für verschiedene Neigungen
Die Eignung eines Materials für die Eindeckung des Daches ist abhängig von der angegebenen Regeldachneigung. Diese gibt an, bis zu welchem Neigungswinkel das Material als regensicher gilt. Weicht der Neigungswinkel von der Regeldachneigung ab müssen zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, damit das Dach auch bei Regen sicher dicht ist.
Eindeckungen für Flachdächer:
- Trapezprofil (beispielsweise aus Stahl oder Aluminium): Regeldachneigung 4-7°
- Industriestehfalz: Regeldachneigung 0,5°
Eindeckungen für flachgeneigte Dächer:
- Kunststoffplatten: Regeldachneigung 15°
- Bitumenschindeln: Regeldachneigung 15° bis 85°, abhängig von der Sparrenlänge und Schindelform
- Flachdachpfanne: Regeldachneigung 22°
Eindeckungen für Steildächer:
- Faserzementplatten, Deutsche Deckung: Regeldachneigung 25°
- Schiefer, altdeutsche Deckung: Regeldachneigung 25°
- Schiefer, altdeutsche Doppeldeckung: Regeldachneigung 22°,
- Betondachsteine, hochliegende Längsfalz: Regeldachneigung 22°
- Doppelmuldenfalzziegel: Regeldachneigung 30°
Bei Dächern mit einer Regeldachneigung, die die angegebenen Werte des Materials unterschreitet muss ein wasserdichtes Unterdach angelegt werden. Dadurch sind die verschiedenen Eindeckungen bedingt auf für andere Dachneigungen geeignet.