Werbebilder taugen nicht als Maßstab
Es gibt unter den Fliesenklebern Unterschiede, in welcher Konsistenz sie am besten verarbeitet werden können. Neben dem Typ und den Inhaltsstoffen wie Harze oder Zement spielt die Auftragsart eine nicht unerhebliche Rolle beim richtigen Anrühren. Das aus den schönen Werbeaufnahmen bekannte saubere Kammbild, das eine Zahnkelle beim Auftragen hinterlässt, ist nicht in jedem Fall das ideale Ziel.
Gerade harzhaltige Reaktionskleber verteilen sich eher wie Flächenkleber in „Pfützenform“ auf einem Untergrund. Fließkleber sollen ausdrücklich „fließen“ und laufen und würden bei Zahnspuren ihren Zweck verfehlen. Ähnliches gilt für mit einige mit Kunststoffzuschlägen angereicherte Flexkleber, die sich von anderen Fliesenklebern stark unterscheiden.
Das bekannte Bild der sauberen parallel laufenden Zahnspuren gilt eigentlich nur bei Zementklebern, die wie ein Mörtel aufgetragen werden. Eine ähnliche Konsistenz empfiehlt sich außerdem, wenn Fliesenkleber als Putz eingesetzt wird. Bei der Frage, welcher Fliesenkleber welche Konsistenz braucht, muss individuell entschieden und vorgegangen werden.
Funktionale Fehler ausschließen
Wenn der Fliesenkleber nicht hart wird beziehungsweise zu flüssig zum Verarbeiten ist und bleibt, kann genauso wie ein zu starke Zähigkeit eine der folgenden Ursachen vorliegen:
- Zu wenig oder zu viel Wasser beigemengt (Mischungsverhältnis auf Menge nachrechnen)
- Das Produkt ist zu alt. Die Haltbarkeit von Fliesenkleber kann ablaufen und dann entwickelt sich nicht mehr die richtige Konsistenz
- Ungenügendes Umrühren und homogenes Vermischen des Wassers mit den Trockenstoffen
- Topfzeit beziehungsweise Verarbeitungszeit nicht beachtet, was zum beginnenden Abbinden des Fliesenklebers führt
- Untergrund saugt zu stark und „verdirbt“ das richtige Mischungsverhältnis bereits direkt beim Auftreffen des Fliesenklebers (Untergrund grundieren oder wässern)