Die Richtwerte bei den Trockenzeiten für Fließestriche
Im weitaus häufigsten Fall sind Fließestriche heute auf Calciumsulfat-Basis hergestellt, als sogenannter Anhydrit-Fließestrich. Bei einer standardmäßigen Estrichdicke und guten Umgebungsbedingungen kann man davon ausgehen, dass der Fließestrich meist nach rund 4 – 5 Tagen begehbar und etwa nach ein bis zwei Wochen belegreif ist, in vielen Fällen wird hier auch zusätzlich professionelle Estrichtrocknung mit Adsorptionsgeräten eingesetzt, um die Trockendauer zu beschleunigen. Hier gibt es dann keine Richtwerte mehr, da die Trocknungsdauer hauptsächlich von der Geräteleistung, der jeweiligen Fläche und den baulichen Gegebenheiten abhängt. Für Gussasphalt-Fließestriche sind diese Zeiten deutlich kürzer, sie können in der Regel aber nur im Erdgeschoß eingesetzt werden und sind deutlich teurer.
Trocknung und Aufheizpläne für Fußbodenheizungen
Wird der Fließestrich auf Fußbodenheizungen konstruiert, ist weniger die Trockenzeit als vielmehr der jeweils etwickelten Aufheizplan entscheidend. Nach einer im Einzelfall festzulegenden initialen Trocknungszeit wird die Vorlauftemperatur der Heizung von 25 °C an täglich um 10 °C erhöht und dann im selben Tempo wieder gesenkt. Nach einer Auskühlphase von 2-3 Tagen sollte der Estrich in den meisten Fällen dann auch belegreif sein. Viele Heizungssteuerungen haben solche Programme bereits vorweg eingebaut, im Einzelfall muss ein solcher Aufheizplan aber händisch durchgeführt werden, insbesondere dann, wenn bestimmte Anpassungen notwendig sind. Die initiale Trocknphase kann auch hier mit speziellen Bautrocknungsgeräten unter Umständen verkürzt werden. Eine zu schnelle Trocknung muss aber unbedingt vermieden werden, da hier sonst Rissbildungen und Schwachstellen im Estrich auftreten können.