Lohnt der Selbstbau?
Sehr einfache Frästische für den Heimwerkereinsatz kann man oft schon für 70 – 100 EUR kaufen. Etwas besser ausgestattete Modelle sind aber teilweise bereits deutlich teurer.
Zudem spielt dabei auch immer die Größe eine Rolle: wer einen größeren Frästisch braucht oder haben möchte, muss dafür meist schon etwas tiefer in die Tasche greifen. Die Bearbeitung von größeren Werkstücken geht auf kleinen Tischen aber oft nur mangelhaft.
Der Selbstbau lohnt sich in den meisten Fällen, wenn man etwas Geld sparen möchte. Und er schafft die Möglichkeit, den Frästisch in genau der Dimensionierung zu bekommen, in der man ihn auch tatsächlich braucht. Einfache, kleine Tische kann man schon für 20 EUR bauen.
Nutzen eines Frästisches
Gerade wenn beim Holzwerken kleinere Werkstücke mit der Oberfräse bearbeitet werden sollen, wird es oft schwierig, Freihand zu arbeiten. Ist die Oberfräse dagegen stationär befestigt, kann man sehr viel leichter und exakter arbeiten, da man beide Hände zum Führen des Werkstücks frei hat.
Dazu kommt der Effekt, dass man, wenn man Fräser und Anschlag richtig eingestellt und fixiert hat, mehrere Werkstücke hintereinander exakt gleich machen kann. Freihand wäre das schwierig.
Ein weiterer Nutzen beim Frästisch ist die integrierte Absaugung. Damit stellt die hohe Staubentwicklung beim Fräsen, vor allem bei höherer Bearbeitungsgeschwindigkeit, kein Hindernis mehr dar. Man kann sie beim Selbstbau einfach so ausführen, dass sie genau auf den Schlauch des eigenen Staubsaugers passt.
Materialien für den Eigenbau
Am einfachsten kann man seinen Frästisch aus Holz bauen. Für die Oberfläche verwendet man am besten Siebdruckplatten – auf ihnen gleiten die Werkstücke besser. Wer seinen Tisch tatsächlich als stationären Tisch baut, kann den Unterbau natürlich auch aus den kostengünstigeren Multiplex-Platten herstellen, wie man sie oft im Möbelbau verwendet. Tischplatte und Anschlagbacken sollten jedoch aus Siebdruckplatten hergestellt werden.
Feststehenden Frästisch selber bauen – Schritt für Schritt Bauplan zum Selber Machen
- Tischplatte in benötigter Größe (Siebdruckplatte, am besten rund 20 mm)
- Anschlagbacken in benötigter Größe (Siebdruck, rund 20 mm)
- Fräsanschlag
- Winkelstütze
- Absaugabdeckung
- Seitenwand und Bodenteile
- Rückwandteile für den Tisch
- Grundplatte (alle am besten aus Multiplexplatte, 20 mm Stärke sind ausreichend)
- Queranschlag und Unterteil
- Material für Schubladenelemente, wie benötigt, in passender Größe (hier kann etwas dünneres Holz verwendet werden
- Schubladenböden (am besten Sperrholz)
- Teleskopauszüge
- Frästischplatte, Miter Channel und Miter Slider
- Federklemme
- Schrauben, Möbelbauschrauben, Rundkopfschrauben
- Unterlegscheiben, Sechskant- und Einschlagmuttern
- passendes Verlängerungskabel
- Sicherheitsschalter
- Steckschuhe
- Aufputzdose
- Oberfräse
- Handkreissäge und Stichsäge
- Schleifgerät
- Akkuschrauber
- Bohrmaschine
1. Teile zuschneiden
Schneiden Sie zunächst alle Bauteile nach dem von Ihnen erstellten Plan passend zu. Gerade bei Multiplex lohnt sich der Kauf ganzer Platten meist, wenn man größere Projekte durchführt. Dafür muss man dann selbst zuschneiden.
Sie können den Zuschnitt aller Teile aber auch direkt im Baumarkt erledigen lassen und sparen dadurch Zeit für die aufwändigen Zuschnittarbeiten. Die Teile werden so auch sehr exakt.
2. Befestigungsplatte für den Fräser bohren
In manchen Fällen wird es keine passende Befestigungsplatte für Ihre Oberfräse geben. In diesem Fall müssen Sie den Fräser von Hand anschrauben und dafür eine eigene Befestigung herstellen. Nehmen Sie dann am besten die Gleitplatte der Fräse als Vorlage.
3. Tischplatte herstellen
Am besten leimen Sie die Tischplatte aus zwei Siebdruckplatten (rund 20 mm Stärke) zusammen. Sie können später, wenn Sie die Leimkante nicht mehr sehen möchten, auch eine Leiste anbringen, die sie verdeckt.
Zum Aufeinanderleimen bietet sich eine Befestigungsweise mit Flachdübeln an, zusätzlich sollten die Platten aber auch noch einmal mit Montagekleber aufeinander geklebt werden.
4. Befestigung montieren
Der Ausschnitt der Befestigungsplatte muss auf die Tischplatte übertragen werden. Das machen Sie am besten mit der Stichsäge. Um für die Stichsäge eine gute Führung zu erhalten, können Sie zuvor mit der Nutfräse eine kleine Nut für den passenden Ausschnitt einsägen. Glätten Sie die Sägekanten (Bündigfräser verwenden)
Danach können Sie die Fräsplatte und die Fräse bereits an der Tischplatte montieren.
5. Anschlagbacken und Winkelstützen sowie Anschläge herstellen
Für die Anschlagbacken leimen Sie am besten ebenfalls zwei Platten aufeinander. Versehen Sie sie mit einem 45° Winkel und stellen Sie die Nutschienen für einen Parallelanschlag am oberen Rand her.
Die Winkelstützen müssen Sie sehr exakt fertigen. Achten Sie darauf, dass der 90° Winkel genau eingehalten wird, sonst leidet später das Arbeitsergebnis. Montieren Sie dann noch eine Schiene für den Queranschlag (Miter Chanel) und befestigen Sie auch die Anschlagbacken.
Der Tisch ist als Frästisch nun schon prinzipiell einsetzbar und kann für die übrigen Arbeiten bereits verwendet werden.
6. Unterbau des Tisches fertigstellen
Stellen Sie nun den Tischunterbau und die benötigten Schubladenelemente nach Ihrem Plan her. Montieren Sie den Tisch fertig und befestigen Sie am Ende die Tischplatte auf dem Unterbau.