Wieso eine Stützmauer ein Fundament braucht
Stützmauern sollen in den meisten Fällen abfallendes Gelände stützen, das sonst mit der Zeit durch Erosion und Betreten nach unten abwandern würde. Wenn unterhalb des Hangs ein Garten oder eine Terrasse oder im öffentlichen Bereich eine Straße liegt, soll das verhindert werden. Eine Stützmauer aus Massivbeton, vermörteltem Mauerwerk oder in Gabionenform kann das bestens besorgen.
Auf eine solche Stützmauer kommt allerdings eine große Last zu. Der Druck der Erdreichmasse ist enorm und wirkt vor allem horizontal auf die Mauer ein. Im Vergleich zu einer freistehenden Mauer muss eine Stützmauer deshalb eine viel höhere Standstabilität erreichen.
Hinzu kommt, dass sie nicht nur im unteren, sondern auch im Rückenbereich direkt von Erde umgeben ist. Das bedeutet, dass das Fundament in gewisser Weise von der Basis den ganzen Mauerrücken hinauf gezogen werden muss.
Wie das Stützmauer-Fundament anlegen?
Beim Fundament für eine Stützmauer kommt es also auf folgendes an:
- Großes Stabilisierungsvermögen im Verhältnis zu Mauergröße und Hangneigung
- Auch im Mauerrücken Schutz vorm Erdreich
Wie tief, wie dick und wie geformt das Fundament werden sollte, ist unter Umständen professionell zu berechnen. Gerade wenn es sich um eine Stützmauer für einen sehr steilen und langen Hang handelt, ist die Planung in Eigenregie möglicherweise zu riskant.
Frostschutz einbeziehen
Für die Tiefe des Aushubs gilt die Fausregel von mindestens 80 Zentimetern. Dieses Maß beruht aber vor allem auf der Frostsicherheit, die für einen stabilen Stand der Mauer ebenfalls essenziell ist. Denn gefrierende Nässe in bindigen Böden (lehmhaltig) führt zu Aufwölbungen und dadurch zu Destabilisierung der Mauer.
Deshalb muss der Fundamentgraben vor allem in wasserhaltenden Böden und in frostgefährdeten Regionen zu etwa 60% mit einer frostsicheren Schotterschicht befüllt werden. Diese frostschützende Schotterschicht muss auch an der hinterfüllten Rückenseite der Mauer weitergeführt werden. Zwischen Mauerrücken und Schotterschicht sollte außerdem eine wurzelfeste Folie oder eine Schicht Bitumenspachtel gegen Sickerwasser angebracht werden.
Stabile Betoneinbindung
Die oberen 40% des Fundamentgrabens werden mit Beton aufgefüllt. Bei Stützmauern mit besonders hoher erwarteter Belastung können darin noch Stahlbewehrungen eingebunden werden.