Bauformen von Fundamenten
Bei herkömmlichen Fundamenten muss zunächst nach deren Bauform unterschieden werden. Dabei geht es maßgeblich um die drei nachfolgenden Arten von Fundamenten:
- Punktfundament
- Streifenfundament
- Plattenfundament
Aufbau mit Kies unter dem Fundament
Diese Unterscheidung ist wichtig, denn für ein Punktfundament wird in der Regel kein Kies für eine darunter liegende Schotterschicht benötigt. Selbst das Streifenfundament wird nicht immer zwingend mit einer Kiesschicht ausgeführt. Wird aber Kies verwendet, ist der Aufbau des Fundaments folgender:
- Sohle
- Kiesschicht
- Abdichtung
- Sauberkeitsschicht
- eventuell weitere Abdichtung
- eventuell Dämmschicht
- Fundament
Der Kies kann also auch direkt unter dem eigentlichen Fundament eingebracht werden. Dabei übernimmt der Kies je nach Anforderungen bis zu drei Aufgaben. Das wäre zunächst die Frostsicherheit des Fundaments.
Der Frostschutz vom Fundament durch Kies
Ohne Kies unter dem Fundament könnte sich hier besonders gut Sickerwasser sammeln, da der Boden zumeist deutlich verdichtet ist. Kommt nun Frost hinzu und das Wasser gefriert, kann es sich nach oben ausdehnen und Fundament zerstören. Es bricht, sodass nun auch Wasser in das Fundament hinein gelangen und es sprengen kann. Immerhin ist die frostsichere Tiefe von 0,80 m lediglich ein Durchschnittswert, der bei extremen Wetterlagen auch unterboten werden kann.
Da sich im Kies entsprechende Hohlräume befinden, kann das Wasser ganz einfach versickern. Selbst, wenn es jetzt an der Kiessohle stehen und gefrieren würde, böten die Hohlräume im Kies genügend Expansionsvolumen.
Die kapillarbrechende Wirkung vom Kies unter dem Fundament
Je nach regionalen hydrogeologischen Besonderheiten kann auch aufsteigendes Wasser problematisch sein. Ist der Untergrund besonders feinporig, kommt es zum Kapillareffekt, das Wasser zieht es buchstäblich von alleine hoch. Wurden nun keine entsprechenden Maßnahmen getroffen, kann sich dieser Kapillareffekt in der Bausubstanz fortsetzen.
Ist nun aber Kies oder Schotter eingebracht, sind dessen Hohlräume viel zu groß für den Kapillareffekt. Im Gegenteil löst sich hier der Kapillareffekt buchstäblich auf, denn der Kies wirkt kapillarbrechend.
Die Dimensionierung der Kies- oder Schotterschicht unter dem Fundament
Hier sind verschiedene Maße zu berücksichtigen. So sollte die Kiesschicht unter dem Fundament mindestens 10 cm betragen. Bei einem Plattenfundament kann die Kiesschicht durchaus dieselbe Stärke des eigentlichen Fundaments erreichen. Sollten Sie sich hier unsicher sein, ist es zu empfehlen, einen unabhängigen Expertenrat einzuholen.
Auch die Größe vom Schotter oder Kies (Körnung) ist wichtig. Für die meisten Fundamente wird die Körnung 16/32 gewählt. Natürlich kann Sie in Ihrem Fall auch abweichen.