Einen Fußboden sanieren, der schon jahrelang brachliegt und sich womöglich noch in einer Uralt-Immobilie befindet, ist auch für den eifrigsten Hobbybastler keine alltägliche Aufgabe. Der sprichwörtliche Kraftakt sollte zunächst damit beginnen, sich ein Bild darüber zu verschaffen, welche Materialien in wie vielen Schichten dort ursprünglich übereinander verbaut wurden und wie die Beschaffenheit der gesamten Bausubstanz, inklusive möglicher Träger, Rohrleitungen, Elektrokabel überhaupt ist. Wenn man sich nicht sicher ist, alles richtig und angemessen zu bewerten, sollte keineswegs gezögert werden, einen professionellen Bausachverständigen um Hilfe zu bitten.
Das alte Material muss komplett raus
Meistens jedenfalls, denn: Wenn das Haus bereits einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat, wird bald augenscheinlich, dass zur damaligen Zeit völlig anders gebaut wurde, was das verwendete Material anbelangt. Unter knarrenden Dielen oder porösem und bröckelndem Zement kommen neben einer (hoffentlich noch intakten) Holzbalkenkonstruktion Stroh, Lehm, Sand oder sogar Heu ans Tageslicht, was zunächst vollständig zu entsorgen wäre. Bodenbretter und tragende Balken werden nach der Freilegung auf Stabilität, eingedrungene Nässe und eventuelle Schimmelbildung kontrolliert, bei Bedarf repariert oder im Zweifelsfall lieber gänzlich ausgetauscht.
Fußboden sanieren heißt auch isolieren
Und konkret geht es dabei um Feuchtigkeitsschutz, einer optimalen Wärmedämmung und dem Trittschallschutz, wenn der Raum nicht gerade über einem Kellergeschoss liegt. Vorweggesagt sei noch, dass es, wie für fast jede Tätigkeit auf dem Bau, auch für Bodenbelagarbeiten eine verbindliche DIN-Norm – in diesem Fall – „Kommentar und Erläuterungen VOB DIN 18365“ gibt, die im Sinne der eigenen Sicherheit aber auch aus Gründen des Versicherungsschutzes einzuhalten ist.
Technologien für die Fußbodensanierung
Drei der wichtigsten Methoden seien hier kurz aufgeführt:
- Bodenaufbau mit Gussasphaltestrich, einem Gemisch aus Split, Kies, Sand und Bitumen. Da dieses Material allerdings heiß aufgetragen wird, spielt es im privaten Bereich nur eine geringe Rolle.
- Fließestrich, bei dem vor dem Schütten auf die Holzbalkendecke eine verschweißte Unterlage befestigt werden muss, die gleichzeitig als Dämmung und Trittschallschutz dient.
- Trockenestrich (bestens geeignet für Heimwerker!): die Elemente sind leicht, brauchen keine Trockenzeit und das darunterliegende Holz muss nicht gegen Feuchtigkeit geschützt werden.
Trockenestrich – unkomplizierte und schnelle Verlegung
Je nach Qualität und Materialzusammensetzung liegen die Preise zum Fußboden sanieren für den Trockenestrich zwischen 10,00 und 20,00 Euro/m2. Nach dem Anbringen einer Randdämmung für den Trittschallschutz und dem Auslegen des Bodens mit Papierbahnen als Rieselschutz wird zunächst mit einer Ausgeichschüttung (als Gebinde zu 50, 80, 100 Liter im Baumarkt erhältlich) aufgefüllt und mit einem Abziehbrett geglättet. Danach können die Estrichelemente, beginnend an der Wand, die der Zimmertür gegenüberliegt, verlegt, an den Stufenfalzen verklebt und zum Schluss verschraubt werden. 24 Stunden später ist der sanierte Fußboden belastbar und es darf mit dem vorgesehenen Bodenbelag, wie zum Beispiel Laminat oder Parkett begonnen werden.