Unterschiedliche Formen der Putzarmierung
Armierungen für Putze haben eine lange Tradition und wurden seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Heute gibt es verschiedene Möglichkeiten, Putze zu armieren:
- Putz als speziell vergüteter Armierungsmörtel oder Armierungsputz
- Armierungsfasern (häufig aus Kunststoff oder Glasfaser)
- Armierungsgewebe (aus Metall, Kunststoff oder Glasfaser)
Armierungsputze und -gewebe für WDVS
Spätestens seit dem Aufkommen der Wärmedämmverbundsysteme gibt es spezielle Armierungsmörtel, die zusammen mit Armierungsgeweben verwendet werden. Grundsätzlich können solche Glasfasergewebe auch mit einem handelsüblichen Leichtputz verwendet werden. Dieser kann jedoch keine so feste Verbindung mit dem Armierungsgewebe eingehen, da er eine völlig andere Zusammensetzung hat.
Aufeinander abgestimmte Armierungsmörtel und Armierungsgewebe gehen eine feste Verbindung ein. Dadurch wird vor allem die ohnehin schon höhere Zugfestigkeit gegenüber herkömmlichen Putzen nochmals deutlich erhöht.
Armierungsgewebe mit hoher Dichte einspachteln
Damit ein Armierungsgewebe seine positive Wirkung tatsächlich entfalten kann, muss es allerdings mit einer hohen Baustoffdichte in den Putz oder Mörtel eingearbeitet werden. Daher wird dieser auch nicht einfach aufgeputzt, sondern stark verdichtend aufgespachtelt.
Das Armierungsgewebe selbst sollte im oberen Drittel des Armierungsmörtels eingelegt und verspachtelt werden. Die tatsächliche Schichtstärke des Armierungsputzes hängt ebenfalls von den individuellen Anforderungen ab und liegt in der Regel zwischen 1 und 10 mm.
Die Besonderheit von Glasfasergeweben
Heute werden häufig Glasfasergewebe verwendet. Es ist daher darauf zu achten, dass die anderen angeschlossenen Baustoffe bzw. Putze keine hohen alkalischen Werte aufweisen, da diese das Gewebe angreifen würden. Außerdem sind vor der Weiterverarbeitung die unterschiedlichen Aushärtungszeiten zu beachten und mit welchen anderen Baustoffen und Putzen der Armierungsmörtel mit Armierungsgewebe verwendet werden kann.
Verschiedene Putze und Mörtel für Armierungsgewebe
Darüber hinaus muss zwischen verschiedenen Armierungsmörteln unterschieden werden. Armierungsputze, die zusätzlich als Kleber oder Kleberputz deklariert sind, wurden meist für den Einsatz in WDVS, also zum Ankleben von Dämmplatten, entwickelt. Diese Armierungsmörtel sind so vergütet, dass sie die Dämmplatte in der oberen Lage leicht anlösen und eine chemisch feste Verbindung eingehen – ähnlich wie Wasserglas auf entsprechenden Putzen.
Armierungsputz und Armierungsgewebe auf alle Baustoffe abstimmen.
Armierungsmörtel, Armierungsgewebe und zusätzlich verwendete Ober- und Unterputze müssen immer genau aufeinander abgestimmt sein. Je nach verwendetem Putz und Material des Armierungsgewebes unterscheidet sich auch das Verputzen. Beachten Sie hierzu immer die Gebrauchsanweisungen der jeweiligen Hersteller.