Armierungsgewebe – Die Lösung gegen Risse im Putz
Armierungsgewebe ist ein essenzieller Bestandteil bei der Vermeidung von Rissen in Putzschichten, insbesondere wenn unterschiedliche Baumaterialien aufeinandertreffen oder thermische Spannungen auftreten. Durch das Einbetten von Armierungsgewebe in den Putz wird die Zugfestigkeit erheblich gesteigert, was das Risiko von Rissbildungen minimiert. Armierungsgewebe besteht in der Regel aus Materialien wie Flachs, Jute, Kunststoff oder Glasfaser und wird je nach Anwendungsbereich und benötigter Stabilität ausgewählt.
Die Einsatzbereiche von Armierungsgewebe sind vielseitig. Es kommt sowohl innen als auch außen zum Einsatz und ist besonders bei Fassadendämmungen sowie Renovierungsarbeiten unverzichtbar. Da das Gewebe flexibel ist, können selbst anspruchsvolle Stellen wie Ecken oder Kanten stabilisiert werden. Dies verhindert nicht nur bestehende Risse, sondern beugt auch neuen Rissen vor.
Ein weiterer Vorteil von Armierungsgewebe ist seine Fähigkeit, unterschiedliche Dehnungsverhalten von Untergründen auszugleichen. Dies ist besonders relevant bei Bauprojekten, bei denen verschiedene Baustoffe aufeinandertreffen, wie zum Beispiel Holz und Beton, die unterschiedlich auf Feuchte- und Temperaturwechsel reagieren und ohne Armierungsgewebe zur Rissbildung neigen.
Das Gewebe wird üblicherweise in eine kunstharzhaltige Armierungsschicht eingebettet, die zwischen Dämmplatten und der finalen Putzschicht aufgetragen wird. Dabei sollten die Bahnen des Gewebes sich mindestens um 10 cm überlappen, um eine durchgängige Stabilität zu gewährleisten.
Insgesamt sorgt Armierungsgewebe dafür, dass Ihre Putzschichten stabil, langlebig und optisch ansprechend bleiben, indem es Spannungen ausgleicht und die gesamte Struktur verstärkt.
Zwei bewährte Methoden im Überblick
Es gibt zwei grundlegende Herangehensweisen für das Verarbeiten von Armierungsgewebe, die jeweils ihre spezifischen Vorteile bieten:
Methode 1: Direkte Einbettung des Armierungsgewebes
Diese Methode eignet sich vor allem für großflächige Anwendungen, wie bei Fassadendämmungen oder an Wänden und Decken.
Anleitung:
- Bereiten Sie den Untergrund gründlich vor: Er muss sauber, trocken und tragfähig sein.
- Rühren Sie den Armierungsmörtel oder die Spachtelmasse gemäß den Herstellerangaben an.
- Tragen Sie eine Schicht von etwa 3 mm Dicke auf den vorbereiteten Untergrund auf.
- Legen Sie das Armierungsgewebe faltenfrei in die noch feuchte Mörtel- oder Spachtelschicht ein. Achten Sie darauf, dass sich die Bahnen mindestens 10 cm überlappen.
- Drücken Sie das Gewebe mit der Zahnkelle in die Schicht ein, sodass es vollständig bedeckt ist.
- Tragen Sie eine weitere Schicht Mörtel oder Spachtel auf und glätten Sie die Oberfläche.
- Lassen Sie die Armierungsschicht gut trocknen, bevor Sie weitere Arbeiten fortsetzen.
Methode 2: Auflegen und Überspachteln des Armierungsgewebes
Diese Methode ist besonders geeignet für kleinere Flächen und schwierigere Stellen wie Ecken und Kanten.
Anleitung:
- Der Untergrund muss sauber, trocken und stabil sein. Entfernen Sie lose Teile und gleichen Sie Unebenheiten aus.
- Schneiden Sie das Armierungsgewebe auf die gewünschte Größe zu.
- Legen Sie das Gewebe lose auf den Untergrund, mit mindestens 10 cm Überlappung der Bahnen.
- Rühren Sie den Armierungsmörtel oder die Spachtelmasse gemäß den Herstellerangaben an.
- Tragen Sie den Mörtel oder die Spachtelmasse mit einer Glättkelle über das Gewebe auf.
- Glätten Sie die Oberfläche sorgfältig mit einem Flächenspachtel.
- Beachten Sie eine ausreichende Trocknungszeit, bevor Sie weitere Arbeiten durchführen.
Diese beiden Methoden bieten Ihnen die Flexibilität, das Armierungsgewebe je nach Anwendungsbereich optimal zu verarbeiten und Ihr Bauprojekt effektiv zu unterstützen.