Aufgabe von Armierungen und Armierungsgewebe
Armierungsgewebe haben den Zweck, dass sie einen Untergrund stabilisieren. Zumeist, wenn darunter eine relativ flexible Schicht ist. Daher wird beispielsweise ein Armierungsgewebe beim Fliesen auf Holz häufig eingesetzt.
Vielseitige Anwendung bei der Verarbeitung von Armierungsgewebe
In den letzten Jahren gewann vor allem eine Armierungsschicht im Außenputz bzw. auf der Fassade zunehmend an Bedeutung. Konkret geht es darum, eine Armierungsschicht auf der Dämmung, also einem WDVS, aufzutragen. Es gibt also völlig unterschiedliche Vorgehensweisen, wie ein Armierungsgewebe verwendet werden kann:
- Armierungsgewebe einspachteln
- Armierungsgewebe in einer Armierungsschicht aufbringen
- Armierungsgewebe temporär aufbringen
- Armierungsgewebe in Estrich oder Fliesenkleber auftragen
Anleitungen zum Auftragen und Verarbeiten von Armierungsgewebe
Armierungsgewebe einspachteln
Das Einspachteln von Armierungsgewebe wird zum Beispiel bei Trockenbauelementen angewandt. Dabei wird eine dünne Spachtelschicht angelegt, das Armierungsgewebe wird faltenfrei eingelegt. Dann wird so über das Armierungsgewebe gespachtelt, dass die Spachtelmasse gleichzeitig entlüftet wird. Abschließend wird die Verspachtelung grob geglättet, sodass nach dem Trocknen der nächste Arbeitsschritt, beispielsweise das Gießen von Fließestrich erfolgen kann.
Armierungsgewebe in einer Armierungsschicht auftragen
Diese Vorgehensweise beschreibt das Herstellen einer Armierungsschicht an einem WDVS-System für eine Fassade. Nahezu keine Fassade kommt heute noch ohne Wärmedämmschicht aus. Die Dämmschicht wird aufgetragen, diese muss später verputzt werden. Doch sind die Dämmplatten ebenfalls flexibel und bilden keine einheitliche Fläche, sondern sind eben als Platten verlegt.
Vor dem eigentlichen Putz muss also eine Schicht Unterputz als Armierungsschicht aufgetragen werden. Dazu wird der Armierungsputz auf das WDVS aufgetragen. Dann werden die Armierungsmatten verlegt. Diese sollten an den Stößen ungefähr 10 cm überschneiden. Verwendet wird häufig Armierungsgewebe aus Kunststoff oder Glasfaser.
Dann wird die Armierung vorsichtig mit einer Glättkelle in den Unterputz eingearbeitet und eingedrückt. Abschließend muss die Armierungsschicht analog zu der Gebrauchsanleitung des Herstellers trocknen, bevor der eigentliche Putz aufgetragen werden kann.
Armierungsgewebe in Estrich oder Fliesenkleber auftragen
Die Vorgehensweise ist hier ähnlich. Es wird Estrich (auch Fließestrich) aufgetragen. Die Armierung wird in den Estrich eingearbeitet, dann muss diese Schicht trocknen. Dann erst wird endgültig Estrich aufgetragen oder nivelliert.
Beim Anbringen von einem Armierungsgewebe in Fliesenkleber wird nicht gewartet, bis die Armierungsschicht getrocknet ist. Das Armierungsgewebe wird quasi im laufenden Prozess vom Fliesenlegen eingearbeitet.
Armierungsgewebe temporär aufbringen
Es gibt Situationen, zum Beispiel bei der Herstellung von Putz wie Innenputz, wo eine Armierung nur temporär benötigt wird. Entsprechende Baustoffhersteller bieten Armierungsgewebe an, welches nach dem Auftragen einer Armierungsschicht aufgelegt wird. Nach dem Trocknen der Armierungsschicht wird das Gewebe einfach abgezogen.