Armierungsgewebe kein Putzträger!
Zunächst ist wichtig festzuhalten, dass Armierungsgewebe in keinem Fall einen Putzträger darstellt. Auch muss unterschieden werden, welchen Zweck das Aufbringen von einem Armierungsgewebe auf den Innenputz erfüllen soll.
Die Gründe für Armierungsgewebe im Innenputz
Putzgrund in Verbindung von Armierungsmörtel mit Glasfaserarmierung zum Verhindern von Rissbildung bei:
- Mischmauerwerk
- Betonteilen bzw. Betongurten
- bei der Verwendung von Dämmplatten
Das Glasfaserarmierungsgewebe muss alkalibeständig sein, der Armierungsmörtel muss ebenfalls geeignet sein. Manche Armierungsmörtel werden auch als Armierungskleber bezeichnet. Diese sind so vergütet, dass sie bei Kontakt mit dem Material der dafür geeigneten Dämmplatten (zum Beispiel Styropor) chemisch reagieren und sich mit der Plattenoberfläche verbinden.
Putzbewehrung bzw. Putzarmierung bei hohem Rissrisiko mit Kunststoff- oder Metallarmierungsgewebe:
In diesem Fall eignet sich die Armierung vom Innenputz nicht, um gegen konstruktionsbedingte Verformungen wie thermische Verformungen, Deckendurchbiegungen, Kriechrisse etc. vorzubeugen.
Aufbringen vom Armierungsgewebe auf den Innenputz gegen Rissbildung
Grundsätzlich gilt als Faustregel, dass das Armierungsgewebe stets im oberen Drittel der Schichtstärke des Putzes eingelegt sein soll. Daher würden Sie bei einer endgültigen Schichtstärke von 15 mm folgendermaßen vorgehen: zunächst werden 10 mm des Putzes oder der Spachtelmasse (2,49 € bei Amazon*) grob aufgetragen.
Aufbringen vom Armierungsgewebe
Nun wird das Armierungsgewebe eingelegt. Das Gewebe wird circa 10 cm überlappend in den Putz eingelegt. An Kanten wie bei Fenstern und Türen wird das Gewebe 20 cm weiter um die Kante ausgelegt. Darüber hinaus muss das Gewebe völlig faltenfrei aufgebracht werden.
Nachdem das Armierungsgewebe nun auf der ersten Putz- oder Spachtelschicht aufgebracht ist, wird es mit der Glättkelle (11,70 € bei Amazon*) glatt in den Putz geglättet. Insbesondere bei Spachtelmassen soll eine hohe Fichte erzielt werden, da erst das die Zugfestigkeit nochmals maßgeblich erhöht.
Zweite Putz- oder Spachtelschicht
Abschließend wird nun die zweite Schicht Putz oder Spachtelmasse aufgebracht. Das Armierungsgewebe wird also „frisch auf frisch“ im Innenputz eingeputzt.
Es darf noch nicht zu einer Hautbildung bei der ersten Schicht Putz oder Spachtelmasse gekommen sein. Die Schichtstärke der zweiten Putz- oder Spachtelschicht beträgt nun circa 5 mm – so, dass das Armierungsgewebe wie zuvor erwähnt im oberen Drittel der Spachtel- oder Putzmasse aufgebracht ist.
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