Eigenschaften und Funktion einer Grundierung
Wenn auf einer mit Gips verputzten Fläche eine weitere Wandschmuckschicht aufgebracht wird, wird der Halt immer mit einem Abbinde- und Trocknungsprozess erzeugt. Der Putz muss in seiner wasseraufnehmenden Eigenschaft so angepasst werden, dass dieser Prozess in der richtigen Geschwindigkeit und ungestört ablaufen kann.
Die neue Dekorationsschicht kann auf saugendem Gipsputz nicht nur nicht halten, sondern auch ungleichmäßige Deckung von Wandfarben verursachen. Wurde ein Gipsputz vor dem Tapezieren nicht grundiert, hält die Tapete in manchen Fällen trotzdem, aber das Entfernen ohne Beschädigung des Putzes kann unmöglich werden.
Grundierungen helfen auch, das Bröckeln und Sanden eines Gipsputzes zu unterbinden. Grundierter farbiger Gipsputz lässt sich später stärker deckend überstreichen, ohne das Altfarbe durchschlägt. Auch sogenannte Sperrgründe erhalten die Diffusionsfähigkeit des Gipsputzes, der vergleichbar mit dem Sd-Wert einer Gipskartonplatte zwischen fünf und zehn liegt.
Haftbrücke, Haftgrund und Tiefengrund
Grundierungsmittel tragen unterschiedliche Bezeichnungen. Als Oberbegriff kann die Haftbrücke bezeichnet werden. Ein Haftgrund wirkt vorzugsweise auf der Oberfläche des Gipsputzes und ein Tiefengrund in der Putzsubstanz.
Das passende Grundierungsmittel muss nach dem Bindemittel, das auf dem Gipsputz aufgebracht und befestigt wird, ausgewählt werden.
- Haftgrund für das Aufbringen von Gipsputz auf Gipsputz
- Tapeziergrund für Gipskarton und Gipsputz vor dem Tapezieren
- Tiefengrund je nach Farbart vor dem Streichen oder dem Nachverputzen
Zu beachten ist, das sich durch Tiefengrund einige Farbarten wie beispielsweise silikathaltige Anstriche mit dem Putz chemisch verbinden. Ein Umfärben wieder in die Ausgangsputzfarbe (weiß oder creme) ist ohne Abschleifen schwer möglich.