Aufbau und Funktionsweise einer Aufbereitungsanlage
Auch wenn die Aufbereitungsanlagen für Grauwasser in ihrer Technik von Hersteller zu Hersteller leicht differieren, gleicht sich das technische Grundprinzip. Die im Fachjargon als Grauwassernutzungsanlagen (GWNA) bezeichneten Installationen arbeiten ohne chemische Hilfsmittel mit biologischen, mechanischen und physikalischen Methoden. Die meisten Anlagen verfügen über drei Kammern mit folgenden Aufgaben:
Erste Kammer
In die erste Kammer läuft das Grauwasser ein und wird auf mechanischem Weg mit Filtern und/oder Membranen grob vorgereinigt. Schmutzpartikel wie Haare und Schwebstoffe werden nach dem Filtern in die Kanalisation geleitet. Abschließend wird Sauerstoff beigemischt und das Wasser nach etwa drei Stunden in die zweite Kammer gepumpt.
Zweite Kammer
Jetzt beginnt das eigentliche Aufbereiten des Grauwassers. Durch die vorherige Sauerstoffzufuhr siedeln sich Mikroorganismen auf frei schwebenden Schaumstoffkörpern an. Diese Kulturen setzen sich ab und werden regelmäßig abgesaugt. Nach etwa weiteren drei Stunden wird das Wasser weitergepumpt. Auf dem Weg in die dritte Kammer passiert das Wasser einen Feinfilter oder eine Ultrafiltrationsmembrane. Diese Membran hat Miniaturporen mit vier bis zu 0,04 Mikrometern (0,004 bis 0,00005 Millimeter) Durchmesser, durch die Bakterien, Keime, Pilze, Hefe, Pollen und Viren ausgefiltert werden. Manche Anlagen nutzen stattdessen oder zusätzlich UV-Bestrahlung.
Dritte Kammer
Das gereinigte Brauch- und Betriebswasser landet in der dritten Kammer, wo es unter den erforderlichen Betriebsdruck gesetzt wird, um anschließend seiner Nutzung zugeführt zu werden. Reicht das Brauchwasser nicht aus, wird automatisch Trinkwasser zugeführt.
Ziel der Anlage ist es, das Trinkwasser nur zur Erstversorgung und zum Trinken zu benutzen und mit recyceltem Grauwasser den Primärbedarf bis zur Hälfte zu senken.
Zusätzliche Wärmerückgewinnung
Wenn erwärmtes Grauwasser anfällt, das in der Badewanne und Dusche anfällt, kann mit einer Wärmerückgewinnung der Raum mit einer Wärmepumpenheizung beheizt werden.