Alternative Methoden zuerst prüfen
Wenn ein Haus nasse „Füße“ bekommt, ist die gesamte Bausubstanz gefährdet. Von muffigem Geruch bis zu Nässe und Wasser reichen die Schadensbilder. Eine unabwendbare Sanierung kann in manchen Fällen erfolgreich von innen durchgeführt werden. Folgende Maßnahmen können im günstigen Fall das aufwendige Ausschachten überflüssig machen:
- Opferputz
- Horizontale und vertikale Sperren
- Injektionsverfahren
- Innendämmung
Diese Verfahren sind allerdings nicht immer einsetzbar und oft nur ein Versuch, um das Ausschachten zu vermeiden.
Statik muss vorher berechnet werden
Beim Ausschachten werden die Kellerwände bis auf das Niveau der Bodenplatte freigelegt. Um mit Arbeitsgerät und Personen heranzukommen, muss der Schacht etwa einen Meter Breite besitzen. Lebensnotwendig zu beachten ist die statische Situation. Wenn dem Hausunterbau die seitliche Stabilität durch Erdreich genommen wird, kann die Last zum Absacken, Brechen und Einstürzen des Mauerwerks führen. Ein statisches Gutachten vor dem Ausschachten ist Gebäudeerhaltungs- und Lebensversicherung zugleich. Wenn das Haus beim Ausschachten einsturzgefährdet ist, muss es fachmännisch abgestützt werden.
Beurteilung des Lastfalls
Grundlage zur Entscheidung, ob ein Ausschachten erforderlich und unumgänglich ist, ist der sogenannte Lastfall durch einen Bausachverständigen. In der Analyse wird festgestellt, woher die Feuchtigkeit und das Wasser exakt stammen. Besonders Faktoren wie drückendes Wasser beispielsweise durch einen hohen Grundwasserspiegel führen häufig zwangsläufig zum Sanierungsbedarf von außen.
Aufwand und Kosten
Vor dem Ausschachten muss neben der Gebäudestabilität auch das Erdreich bewertet werden. Die meist zwei Meter tiefe Grube kann einstürzen, und muss gegebenenfalls befestigt werden. In einigen Fällen sind Wasserpumpen notwendig. Als Richtwert sollte von 500 Euro Arbeitskosten pro laufenden Meter ausgegangen werden.