Beize erlaubt differenzierte Gestaltungsoptionen
Wenn Holz gebeizt wird, dringt die Beize in das Holz ein, ohne die Poren zu verschließen. Dieser Vorgang ähnelt dem Dünnschichtlasieren. Ein großer Unterschied ist die präzise Färbmöglichkeit, die Beize nach dem Ermitteln der Zielfarbe liefert. Lasur bleibt weniger präzise. Ein anderer Unterschied liegt im versiegelnden Charakter der Lasur, die bei einer Dickschichtlasur sogar mit einem Lack vergleichbar ist.
Vor allem bei einem hohen Anspruch an die optische Erscheinung der Maserung und Textur des Holzes wie beim Antik beizen sind die getrennten Arbeitsgänge dem weniger aufwendigen Lasieren vorzuziehen. Neben der Präzision des Farbtons kann durch die Wahl des Beizmittels auf die Ausprägung der Maserung Einfluss genommen werden.
Beize mit Farbstoffen färben die Zwischenräume der Maserungsverläufe im Holz und lassen so die Maserung als Negativ hervortreten. Bei chemischen Beizstoffen bleiben die Kontraste der Maserung, wie sie sind und werden lediglich umgefärbt und verstärkt. Dieses Beizen erzeugt ein Positiv. Eine sogenannte geräucherte Beize gehört zu dieser Gruppe der Beizarten.
Eine Beize kann dunkler beizen oder heller werden lassen. Zum Aufhellen werden ihr Bleichmittel wie Wasserstoffperoxid beigesetzt. Jede Beize ist relativ aggressiv, was einen weiteren guten Grund darstellt, das Holz anschließend durch Lackieren zu versiegeln.
Besondere Aufmerksamkeit bezüglich Beizart und Lackierfähigkeit sollte bei folgenden Holzwerkstoffen walten:
Beize kann Binde- und Klebstoffe anlösen und neben einem Stabilitätsverlust auch zu langwierigen giftigen Ausdünstungen führen.