Weshalb man nie direkt auf Holz verputzen sollte
Leimhölzer und aus dem Stamm geschnittene Bretter besitzen intakte Holzfasern, die entsprechend ihrer Natur weiter arbeiten. Holz verzieht sich, wenn auch nur um wenige Millimeter. Putz macht diese Bewegung nicht mit und löst sich mit der Zeit.
Zerspante Hölzer, die zu wasserfesten Brettern verarbeitet wurden, bieten ebenfalls keinen geeigneten Untergrund für Putz. Dazu gehören z.B. P3-Platten oder OSB-Platten, die so wenig Halt bieten, dass bei einem kräftigen Stoß ein Teil des Putzes abfallen kann.
Verputzen von Holz
Zwischen Holz und Putz muss eine Zwischenschicht eingebracht werden, die die Spannungen aufnehmen kann. Im Falle der oben genannten Holzwerkstoffplatten bieten sich Fassadendämmplatten aus EPS an, die sowohl geklebt als auch gedübelt werden können.
Auf die Dämmplatten legt man Armierungsgewebe, das man mit einem Spezialputz überzieht. Die so entstandene Oberfläche lässt sich nach dem Trocknen problemlos verputzen, egal ob mit Kellen- oder Streichputz.
Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten, Holz so zu beschichten, dass es Putz tragen kann. Hier eine Auflistung mit verschiedenen Vorschlägen:
- Bringen Sie ein Verputzgitter auf der Holzfläche an und verputzen Sie es mit einem Putz in 3 mm Kornstärke.
- Rabitzgitter aus punktverschweißtem Eisendraht bieten sich als Putzträger an. Bespritzen Sie die feuchte Fläche mit Zement und bringen Sie Thermoputz oder Kalkzementputz auf.
- Manche Handwerker unterlegen Putz auf Holz mit Schilfrohrmatten.
- Putzträgerplatten können ebenfalls zum Einsatz kommen, zum Beispiel aus Blähglasgranulat oder aus Steinwolle. Diese Platten wirken zeitgleich als Wärmedämmung.
Holz benötigt eine diffusionsoffene Umgebung
Da Holz immer Feuchtigkeit enthält und nie in einer luftdichten Umgebung gelagert werden sollte, empfiehlt sich diffusionsoffener Putz. Auf diese Weise kann Feuchtigkeit aus dem Holz entweichen, aber auch eine gewisse Menge eindringen.
Diffusionsoffene Putze für den Außenbereich sind zudem witterungsbeständig. Regen und Wind werden zuverlässig abgehalten. Die Wohnqualität im Hausinneren verbessert sich in einer diffusionsoffenen Umgebung, da das Holz als Feuchteregulator wirkt.