Akute und chronische Schäden
Als Schadensgruppen sind akute und langsam entstandene Schäden zu unterscheiden. Bei akut auftretenden Schäden handelt es sich meist um mechanische Defekte. Typische Schadensbilder sind:
- Brüche (auch der Zapfen)
- Risse
- Löcher
- Brandspuren
- ausgeschlagene Ausklinkungen
Bei altersbedingten und über einen längeren Zeitraum entstandenen Schäden handelt es sich neben der mechanischen Schädigung um eine Zersetzung der Balkensubstanz. Folgende Schadensbilder können lediglich teilweise bzw. abhängig vom Ausmaß repariert werden:
- Durchbiegung
- Vermoderung
- Porosität
- Schimmel
- Fäulnis
- Insektenbefall (Holzwurm)
Neben den Mängeln, die die Holzbalken direkt betreffen, müssen zudem die Befestigungen am Mauerwerk, wie z.B. die Auflager der Balkenköpfe, kontrolliert werden. Einige Schäden, die in Holzbalken auftreten, breiten sich von dort aus und müssen bei einer Instandsetzung als zukünftige Ursachen beseitigt werden.
Reparatur akuter, mechanischer Schäden
Brüche, Risse, Löcher und ausgefranste Oberflächen müssen von losen Fasern befreit werden. Je nach Form können offene Stellen durch Spachteln geschlossen werden. Meist reichen Risse und Spalten nicht bis zur Balkenmitte. In diesen Fällen ist eine Reparatur aus optischen Gründen notwendig.
Hilfshölzer, wie Bretter und Leisten, können bei der Reparatur verwendet werden. Sie dürfen jedoch keine statische Tragfunktion übernehmen. Bei statisch relevanten, mechanischen Balkenschäden hilft lediglich ein Austausch.
Reparatur substanzieller Schäden
Zeigen sich beim Sanieren einer Holzbalkendecke nach dem Freilegen der Balken substanzielle Schäden, die tief ins Holz reichen, kann lediglich versucht werden, ob eine Reparatur tatsächlich möglich ist.
Alle Schadstellen und angegriffenen Balkenteile müssen, ähnlich wie Karies, vollständig und sauber aus den Holzbalken herausgearbeitet werden. Das verbleibende, gesunde Holz muss genügend Halt für die Reparatur bieten.