Gründe für statisch unbedenkliche Risse
Risse in Holzbalken sind unvermeidlich und wie viel historische Bauten beweisen oft über Jahrhunderte statische Sicherheit und Stabilität. Ist das der Fall, ist das Verschließen eine fast ausschließlich ästhetisch begründete Maßnahme. Als weiterer Grund können die potenzielle Staubablagerung und die eventuelle Möglichkeit von Insektenbefall angeführt werden.
Bei der Auswahl von Bauholz wird mittels Sortierung die Klasse der Holzqualität sehr genau und in vielen Durchgängen geprüft. Wenn nicht geeignete Holzbalken im Bauwerk landen, ist das Reparieren in fast allen Fällen auf eklatante Baumängel zurückzuführen.
Um die nicht zu verhindernden Risse zu reduzieren, ist der Restwassergehalt des Holzes ausschlaggebend. Dieser sollte möglichst mit der Feuchtigkeit in der Umgebung des Einbauorts übereinstimmen. Es handelt sich um die sogenannte Gleichgewichtsfeuchte. Außen werden aus diesem Grund durchschnittlich meist höhere Restfeuchten verbaut als im Innenausbau.
Falsche und richtige Füllstoffe mit guter und schlechter Artgleichheit
Sowohl innen als auch außen können Risse gefüllt werden, ohne das Risiko von Folgeschäden einzugehen. Da artfremde und synthetische Füllmittel wie Bau- und Montageschaum, Beton, Harz, Silikon oder viele Holzkitts unelastisch sind, können sie neue Brüche und Risse verursachen. Zudem wird der Feuchtigkeitsaustausch behindert, was bis zum Verrotten führen kann.
Folgende Füllmittel sind unter Fachbetrieben, Holzwerkern und Restauratoren gängig:
- Spritzkork wird vor allem beim Restaurieren von Fachwerk eingesetzt
- Sägemehl, Späne und Leim lassen sich im gewünschten Verhältnis selber anmischen
- Leinöl mit Faser- und Füllstoffen wie Zellulose kann als Paste verarbeitet werden
- Passend zurechtgeschnittene Holzkeile und Leisten einkleben und mit Hobel nivellieren
Wenn die Risse offengelassen werden, können Sie mit Luft ausgeblasen und Leinöl mit einem Pinsel oder einer Spitze appliziert werde.