Wie entstehen Risse im Holztisch?
Von Rissen werden in erster Linie Tische aus Massivholz heimgesucht. Im Unterschied zu Kratzern entstehen Risse nämlich entlang der gewachsenen Struktur des verarbeiteten Holzes, etwa entlang der Jahresringe. Solche Risse kommen auch weniger durch äußere, mechanische Einflüsse zustande, sondern vielmehr durch folgende, sich über lange Zeit entwickelnde Prozesse:
- wechselnde Luftfeuchtigkeit in der Umgebung
- Hitze und Kälte
- mangelnder Holzschutz
Diese klimatischen Belastungen sorgen dafür, dass das Tischholz mehr oder weniger stark arbeitet, sich also zusammenzieht und wieder ausdehnt. Wenn dann auch noch eine Vernachlässigung der Holzpflege hinzukommt – vor allem unbehandelte Holztische sollte man regelmäßig einölen – wirken die Ausdehnungs- und Zusammenzieh-Kräfte so stark, dass das Holz an Schwachstellen reißt. Risse entlang des natürlichen Holzwuchses sind meist auch zur Rissöffnung hin aufgebogen, weil das Holzmaterial an diesen Stellen auch schwindet.
Aber auch entlang von Verleimungen kann das Tischholz aufreißen. Hierfür sind meistens eher chemische Prozesse verantwortlich, etwa eine Anlösung des Leims infolge einer Abbeizung.
Abgesehen von der Ursache der Rissbildung spielen bei der Reparatur auch die Tiefe der Risse eine Rolle.
Für die Reparatur gibt es grundsätzlich 3 Möglichkeiten:
- Ausspänen
- Verspachteln
- Hartwachsstangen
Ausspänen
Das Ausspänen ist für tiefe Risse entlang der Wuchsstruktur die richtige Wahl. Dazu werden ein oder mehrere Holzspäne geschnitten, die möglichst genau in den Riss passen. Idealerweise bestehen die geschnittenen Holzspäne aus demselben Holz wie der Tisch.
Mit Leim bestrichen werden die Späne in den Riss eingeklopft. Überstände müssen vorsichtig abgemeißelt und abgeschliffen. Falls nötig, wird die ausgespänte Stelle noch farblich angepasst, am Schluss sollte alles noch eingeölt werden.
Verspachteln
Das Verspachteln empfiehlt bei kleineren Rissen. Hierfür gibt es viele verschiedene Holzkitt-Spachtelmassen: etwa 2-Komponenten-Massen auf Epoxidharzbasis, die allerdings nicht sehr umweltfreundlich sind. Gebrauchsfertige Spachtelmassen sind besonders einfach zu verarbeiten.
Hartwachsstreifen
Hartwachsstreifen sind besonders gut geeignet für längere, schmale Risse entlang von Leimfugen. Hartwachsstreifen sind speziell für Holzmöbelreparaturen gemacht und in vielen, fein nuancierten Farbtönen erhältlich und werden mithilfe eines Schmelzkolbens angeschmolzen und dabei in den Riss eingefügt. Die Überstände streifen Sie einfach mit einem Spachtel ab.