Holzwurm und Co.: Welche Arten Sie auf dem Schirm haben sollten
Der Holzwurm ist qua seines volkstümlichen, in Sprichwörtern verbreiteten und damit so eingängigen Namens sicherlich einer der bekanntesten Holzschädlinge. Sein korrekter deutscher Name lautet ‚Gemeiner Nagekäfer‘, sein zoologisch-wissenschaftlicher ‚Anobium punctatum‘.
Und bei der Holzschinderei hat der Holzwurm in Deutschland und Mitteleuropa in der Tat auch die Nase vorn. Er ist für die meisten Holzschäden verantwortlich, die vor allem Besitzern wertvoller Antikmöbel und Kirchengemeinden wegen häufig befallener Altäre, Kanzeln und Kunstgegenständen zusetzen.
Allerdings gibt es auch noch ein paar andere holzzerstörende Insekten, die in unseren Breiten von Bedeutung sind und deren Aktivitäten zum Teil auch fälschlicherweise dem Holzwurm zugeschrieben werden. Hier deshalb ein kleiner Überblick über die wichtigsten Arten von Holzschädlings-Insekten und ihre jeweiligen Merkmale – wir beschränken uns dabei aber auf die sogenannten Trockenholzschädlinge, also diejenigen, die nur verbautes Holz befallen und damit vor allem in Wohngebäuden relevant sind.
- Gemeiner Nagekäfer
- Hausbock
- Gekämmter Nagekäfer
- Brauner Splintholzkäfer
Gemeiner Nagekäfer
Der Gemeine Nagekäfer – also unser Holzwurm – befällt vor allem Möbel, Dachbalken oder sonstige hölzerne Gegenstände mit einer Feuchte von mindestens 10% in kühler Umgebung. Ihre Larven fressen Gänge ins Holz, deren Ausflugöffnungen etwa 1-2 Millimeter groß sind. Charakteristisch ist das aus den Fraßgängen herausrieselnden Holzmehl, außerdem ist die Fraßtätigkeit der Larven etwa in Flüsterlautstärke vernehmbar.
Hausbock
Der Hausbock gehört zu den Bockkäfern. Er befällt vor allem nicht zu altes Nadelholz mit einer Restfeuchte von 12-30%. Im Gegensatz zum Holzwurm lassen die Larven das beim Fressen entstehende Holzmehl nicht aus ihren Fraßgängen rieseln, stattdessen verschließen sie sie damit. Dadurch bleiben Befälle oft lange Zeit unentdeckt. Allerdings ist auch ihre Fraßaktivität hörbar, ansonsten können adulte Käfer den Hinweis auf einen Befall geben.
Gekämmter Nagekäfer
Der Verwandte des Gemeinen Nagekäfers ist als Holzschädling deutlich weniger verbreitet und damit weit unbedeutender, kann aber an Kunstgegenständen, Fachwerk oder Holzböden auch beträchtliche Schäden anrichten. Im Gegensatz zum echten Holzwurm befällt er nur Laubholz.
Brauner Splintholzkäfer
Der Braune Splintholzkäfer gehört zu den Bohrkäfern und ist ab den 1950er Jahren mit tropischem Importholz eingeschleppt worden. Er befällt vor allem Furnierparkett, Sperrholzverkleidungen, Leisten und Bilderrahmen. Auch die Larven des Braunen Splintholzkäfers verstopfen ihre Fraßgänge mit dem anfallenden Holzmehl, sodass die Befälle von außen nicht erkennbar sind. Zur Befallsidentifikation müssen die lebenden Käfer und Fraß- und Klopfgeräusche herhalten.