Macht ein Holzwurm Geräusche?
Der Holzwurm erzeugt ein Fraßgeräusch, das mit einem mühsam unterdrückten Flüsterpegel vergleichbar ist. Dieses Geräusch kann mit einem Stethoskop im Fachwerk und im Dachgebälk verfolgt werden. Um Holzwürmer zu vertreiben, empfiehlt sich das regelmäßige Klopfen auf Holz oder die Beschallung mit einem Radio.
Ursachen für Geräuschkulissen im Holz
Drei Käferarten befallen montiertes Bauholz in Gebäuden. Neben dem gemeinen Nagekäfer, der auch als Anobie und Holzwurm bezeichnet wird, sind der Holzbock und der Splintholzkäfer die beiden Artverwandten. In Möbeln sind fast in allen Fällen Holzwürmer anzutreffen, im Dachstuhl und im Fachwerk verbreitet sich der Holzbock am stärksten.
Die Lautstärke des Fraßgeräusches, das die Larven des Holzwurms erzeugen, ist mit einem mühsam unterdrückten Flüsterpegel vergleichbar. Im herkömmlichen Tagesbetrieb ist das Knabbern und Knuspern kaum wahrnehmbar. Bei nächtlicher Ruhe kann das Klangbild bis zu klopfenden und orchestralen Geräuschkombinationen anwachsen. Neben Bockkäfern und dem Holzwurm und können folgende Ursachen die Geräusche auslösen oder anreichern:
- Ameisen
- Holz arbeitet (Temperaturdifferenzen)
- Termiten
- Wespen
Akustik zur Jagd auf Befall nutzen
Nach dem Entdecken der typischen Spuren ist natürlich immer die zentrale Frage, ob der Holzwurm aktiv ist oder nicht. Neben dem ausgeworfenen Holzmehl ist die Lauschmethode ein durchaus gangbarer Weg. Dafür müssen die Außengeräusche reduziert oder möglichst ausgeschaltet werden.
Holzwurm im Fachwerk und im Dachgebälk lässt sich auch, Erreichbarkeit vorausgesetzt, mit einem Stethoskop verfolgen. Schwierig sind die Bewertung und die vollständige Abdeckung aller Holzbauteile. Dicke Balken mit Querschnitten ab fünf Zentimetern „verschlucken“ den Schall. In den unterschiedlichen Entwicklungsphasen innerhalb der Lebensdauer des Holzwurms gibt es Verpuppungsphasen, in denen die Larve mit dem Fressen aufhört.
Ausnutzung der Geräusche
Holzwürmer sind nicht unempfindlich gegen Geräusche. Ihre selber produzierten Klänge dienen meist auch der Signalgebung in ihrem Kosmos. Klopfen nutzen einige Bockkäferarten, um Artgenossen zur Fortpflanzung anzulocken. Die daraus resultierende Sensibilität lässt sich beim biologischen Bekämpfen ausnutzen.
Regelmäßiges Klopfen auf Holz (beispielsweise jeden Abend dreimal jeweils fünf Minuten mit einem Gummihammer) kann die Insekten vertreiben. Um das Entfernen noch vielversprechender werden zu lassen, können außerdem ausgestreute Eicheln als Fluchtort angeboten werden. Auch eine Beschallung mit einem Radio oder anderen Wiedergabegerät kann helfen. Das Gerät sollte mit direktem Kontakt, beispielsweise auf einem Möbelstück, aufgestellt werden und mit maximaler Basseinstellung leise und stundenlang dem Holzwurm das Leben unkomfortabel machen.