Übersicht über weit verbreitete holzschädigende Insekten
Wird Holz nicht mit wirksamen chemischen Holzschutzmitteln behandelt, kann es als Lebensraum und Nahrungsgrundlage für diverse Arten von Insekten mehr oder weniger attraktiv sein. Bei den sogenannten Holzwürmern handelt es sich tatsächlich um die Larven verschiedener Käfer. Diese können sich über lange Zeiträume hinweg durch das Holz fressen, bevor sie sich schließlich verpuppen. Es gibt aber grundsätzlich auch noch andere Insektenarten, die mit ihrer Neigung zum Holzfraß zum Problem werden können:
- Holzameise und Schwarze Rossameise
- Termiten
- Holzwespen
- Bohrkäfer wie der Bambusbohrer oder der Kapuzinerkäfer
- Brauner Splintholzkäfer
- Hausbockkäfer
- Gemeiner Nagekäfer
Die Eier der Holzwespe werden zwar nicht in Totholz abgelegt, dennoch können die Larven mit geschlagenem Holz unerkannt ins Haus gelangen. Während Termiten als Schadinsekten in Mitteleuropa eher zu vernachlässigen sind, können Rossameisen bei einer gewissen Vorschädigung durchaus zum Problem werden. In der Regel sind es aber verschiedene Käfer und deren Larven, die die größten Schäden hierzulande anrichten. Während die Bohrlöcher im Holz selbst nur wenig zu einer Artbestimmung beitragen, lassen sich Larven und ausgewachsene Käfer durchaus bestimmen. So können Bekämpfungsmaßnahmen noch zielgerichteter gestaltet werden.
Der Braune Splintholzkäfer (Lyctus brunneus)
In einer Übersicht der wichtigsten Insekten mit großem Schadpotenzial für Bauholz und Möbel darf der Braune Splintholzkäfer nicht fehlen. Diese bräunlich gefärbte Käferart hat einen stäbchenförmigen Körperbau und kann zwischen etwa 2,5 und 7 mm lang werden.
Die gekrümmten und elfenbeinfarbigen Larven dieses Käfers weisen 3 Beinpaare auf und sehen mit einer Länge von maximal 6 mm den Larven des Gemeinen Nagekäfers durchaus ähnlich. Die Larven des Splintholzkäfers zeichnen sich u. a. dadurch aus, dass sie auch mit einer relativ geringen Restfeuchte im Holz zurechtkommen.
Der Gewöhnliche oder Gemeine Nagekäfer (Anobium punctatum)
Die Larven des Gemeinen Nagekäfers finden vor allem in eher kühlen und feuchten Räumen ideale Entwicklungsbedingungen vor. Daher werden oft unbeheizte Dachstühle oder Möbel und Altäre in Sakralbauten befallen. Abhängig von den Bedingungen vor Ort kann die Larvenentwicklung bei dieses Art Zeitspannen zwischen 1 und 8 Jahren einnehmen. Die engerlingsartigen Larven sind weißgelblich gefärbt und mit 3 Beinpaaren ausgestattet.
Der ausgewachsene Käfer ist dunkelbraun bis schwarz gefärbt und zwischen 2,5 und 5 mm lang. Er macht sich im Rahmen seines Paarungsverhaltens nicht selten mit deutlich hörbaren Klopfgeräuschen bemerkbar. Daher wurde er früher auch als „Totenuhr“ bezeichnet.
Der Hausbock oder Große Holzwurm (Hylotrupes bajulus)
Beim Großen Holzwurm oder Hausbock handelt es sich im ausgewachsenen Zustand um einen etwa 8 bis 26 mm langen Bockkäfer. Frisch geschlüpfte Tiere sind oft braun und tendieren später zu einer schwarzen Färbung. Der stark gerundete Halsschild mit den beiden glänzenden Schwielen ist deutlich breiter als der Kopf.
Da die bis zu 30 mm langen und elfenbeinweiß gefärbten Larven dieses Käfers den äußersten Holzbereich bis zum Ausflug unversehrt lassen, kann der Befall über lange Zeit unentdeckt bleiben. Beim Ausfliegen hinterlassen sie dann ovale Löcher mit etwa 5 bis 10 mm Durchmesser. Da der Hausbock seine Fraßgänge wieder mit Holzmehl verstopft, macht er sich auch nicht wie andere Holzwurmarten durch herausquellendes Holzmehl bemerkbar.
Werden frische Holzteile in einem alten Dachstuhl verbaut, so kann dies die Attraktivität für eine Eiablage des Hausbocks steigern. Daher sollte bei einer Sanierung eines alten Dachstuhls nicht nur auf die Verwendung geeigneter Holzschutzmittel geachtet werden. Damit Schadinsekten gar nicht erst eingeschleppt werden, sollte auch möglichst technisch getrocknetes Holz verwendet werden.